John Wyndham

Kolonie im Meer

Science-Fiction-Hörspiel
131 Minuten
2 CDs
Der Audio Verlag (DAV)
ISBN: 978-3-89813-703-4; 19,99 €


Regie: Heinz Dieter Köhler
Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1967

Sprecher:
Mike: Hansjörg Felmy
Phyllis: Xenia Pörtner
Dr. Bocker: Dieter Borsche
Leslie: Christian Brückner
Reporter: Adolf Furler
Ted: Michael Thomas
Wirt: Gustav Bock
Captain Winter: Heinz Schimmelpfennig
Fliegeroffizier: Michael Thomas
Freddy: Gerhard Becker
Generaldirektor: Heinz Schimmelpfennig
Kapitän 1: Alwin Joachim Meyer
Kapitän 2: Heinz von Cleve
u.a.

Inhalt:
Feuerkugeln über dem Meer, UFOs, die in die Ozeane abtauchen - den unwahrscheinlichen Berichten des Journalisten Mike mag niemand glauben. Erst als sich mysteriöse Schiffsunglücke häufen, wird klar, dass man dem unheimlichen Treiben in den Tiefen des Meeres auf den Grund gehen muss, um eine Katastrophe für die Menschheit zu verhindern.

Kritik:

John Wyndham gilt als bester SF-Autor Englands, und man kennt seine Werke, die auch teilweise (mehrfach) verfilmt wurden. Mit "Die Triffids" und "The Midwich Cuckoos" (Das Dorf der Verdammten) schuf er regelrechte Sci-Fi-Klassiker. Auch "Kolonie im Meer" interpretiert sein immer wiederkehrendes Lieblingsthema: Endzeit-Katastrophen.

In diesem Hörspiel des WDR aus dem Jahre 1967 ist eine intergalaktische Invasion für die Endzeitstimmung zuständig. Am Anfang von der Welt relativ unbeachtet landen seltsame rote Kugel in der Tiefsee - rund um den Globus. Als man mit Tauchkugeln nachsehen will, werden diese auf mysteriöse Weise gekappt und tauchen nie wieder auf... Jahre vergehen und mehrere Schiffe verschwinden auf geheimnisvolle Weise. Die Erdbevölkerung - mitten im Kalten Krieg - weist sich gegenseitig die Schuld zu und kaum einer begreift, dass der Feind nicht der altbekannte ist. Als man endlich reagiert, ist es fast zu spät: Atombomben sollen den Gegner in die Knie zwingen. Doch damit beginnt die Katastrophe erst richtig, denn der unbekannte Gegner versteht sich effektiv zu wehren und kann sogar an Land kämpfen...

Das gesamte Hörspiel wird aus der Sicht der zwei Journalisten Mike und Phyllis erzählt, Augenzeugen der ersten Stunde und durch ihre Bekanntschaft zum viel kritisierten Wissenschaftler Dr. Bocker auch Augenzeugen der missglückten Versuche, die Invasoren zu erkunden.

Sehr eindrücklich kommt die ruhig angelegte Produktion daher, ohne viel Effekthascherei, aber mit stimmiger Geräuschkulisse. Bedrohlich leise nähert sich der Feind aus der Tiefsee, und gerade dieser Umstand wird beeindruckend gut an den Hörer gebracht.

Hansjörg Felmy gibt den Reporter Mike extrem ruhig und nüchtern, was seinen Beobachterstatus gut zur Geltung bringt. Auch die anderen Rollen sind superb besetzt, vor allem Dieter Borsche als Dr. Bocker, Xenia Pörtner als Phyllis und Heinz Schimmelpfennig als Captain Winter tragen souverän das Hörspiel. Dass man auf dem Cover auf Christian Brückner als Sprecher aufmerksam macht, ist wohl eher als Fauxpas zu deuten: er hat gerade mal ein paar Sekunden Text.


Fazit:

Ein tolles, beeindruckendes Radiohörspiel aus den Glanzzeiten des Hörfunks - Hörtipp!

Infos und Hörproben gibt es hier: http://www.der-audio-verlag.de