|  Inhalt: Alaska State Troopers sollten sich nicht in die Angelegenheiten der Stadt-Polizei 
        einmischen. Auch wenn hier die Stadt Chukchi heißt, nur 2500 Einwohner 
        hat und im nördlichsten Alaska liegt. Trooper Nathan Active allerdings 
        kann angesichts mehrerer mysteriöser Selbstmorde gar nicht anders. 
        Er ist selbst Inupiaq, allerdings wuchs er in Anchorage auf. Dem alten 
        Dorfklatsch, in dem von einem Fluch erzählt wird, misstraut er gründlich. 
        Er beginnt zu schnüffeln und steht bald GeoNord, einem norwegischen 
        Multi, der hier eine Kupfermine betreibt, auf den Zehen. Als Actives Vorgesetzte 
        nervös werden, weiß er, dass er auf der richtigen Spur ist.
 Stan Jones gelingt es, in seinem Debutroman ein eindrückliches 
        Panorama von den Menschen, der Natur, der Kultur und den Lebensbedingungen 
        der Inupiat zu zeichnen. Vor diesem Hintergrund schildert er die dramatischen 
        Probleme, wenn unterschiedliche Kulturen und eine raue Natur miteinander 
        in Konflikt geraten. Kritik:  Zum Inhalt:Alaska State Trooper Nathan Active hat es nicht leicht. Selbst ein Inupiat, 
        wie sich die Ureinwohner Alaskas nennen, wurde er als Baby zu weißen 
        Zieheltern gegeben. Geboren wurde er allerdings in Chukchi, und dorthin 
        hat es ihn nun wieder zum Arbeiten verschlagen. Von den Einheimischen 
        als 'Nalauqmiiyaak', als Mischling verschrien, was er gar nicht ist, sucht 
        er in den kalten Weiten Alaskas seine ganz persönlichen Lebensprobleme 
        zu meistern. Die Bewohner vertrauen ihm nicht, denn er spricht nicht einmal 
        fließend 'Inupiaq', die Sprache seiner Vorfahren.
 In Chukchi nun werden innerhalb einer Woche zwei Selbstmorde begangen, 
        beide mit Schüssen in den Kehlkopf. Selbstmorde sind in Chukchi nicht 
        außergewöhnlich, und im Winter schon gar nicht, aber die Art 
        dieser Selbstmorde ist sehr wohl ungewöhnlich... wer schießt 
        sich schon selbst in den Kehlkopf?
 Trooper Active beginnt zu ermitteln, wo es eigentlich nichts zu ermitteln 
        gibt, denn die Selbstmorde sind als solche schon zu den Akten gelegt, 
        bevor sich jemand über diesen Zufall Gedanken macht - gibt es doch 
        in Chukchi ganz andere Probleme: Arbeitslosigkeit, Gewalt, Alkoholismus 
        - eben die typischen Probleme in einem Ort am Ende der Welt, wo es im 
        Winter schnell mal 30 Grad minus hat, und es für viele Menschen nichts 
        zu tun gibt außer zu jagen und zu trinken...
 Gut, dass die norwegische Firma GeoNord eine Kupfermine in Chukchi aufgemacht 
        hat, und gut, dass es wenigstens dort Arbeit für die Einheimischen 
        gibt. Wer fragt da schon groß nach, dass Fische im Fluss in der 
        Nähe der Mine sterben? Komisch nur, dass beide Selbstmordopfer Angestellte 
        der Kupfermine waren... Nathan findet einen ersten Zeugen, der volltrunken 
        von einem Mord faselt, und einen weiteren, der ebenfalls stocktrunken 
        einige Informationen preisgibt... Und plötzlich wird Nathan von seinem 
        Super-Trooper zurückgepfiffen... Doch Nathan denkt gar nicht daran, 
        den Fall ruhen zu lassen.
 'Weißer Himmel, schwarzes Eis' ist megaspannend, 
        und obendrein erfährt man noch eine ganze Menge über das Leben 
        und die Probleme der Ureinwohner Alaskas - man hört vom harten Winter, 
        dem kargen Leben, den Essensgewohnheiten der Inupiat, von der Karibujagd 
        und vom Leben mit Schneemobilen vor der Haustür, die manchmal auch 
        ein Zelteingang ist - und immer ist man mittendrin im Geschehen. Der Thriller 
        von Stan Jones, selbst in Anchorage aufgewachsen, ist starker Tobak und 
        für Krimifreunde eine absolute Empfehlung. Sprecher Hannes Jaenicke, Grimmepreisträger, Schauspieler 
        und Synchronsprecher, überzeugt als Sprecher dieses spannenden Alaska-Thrillers 
        vollkommen: gekonnt schlüpft er in die verschiedenen Rollen und gibt 
        jedem Charakter des Buchs eine ganz persönliche Note. Mit den vielen 
        Inupiaq-Wörtern kommt er gut zurecht, ebenfalls mit den vielen amerikanischen 
        Begriffen, die ihm 'very american like' von der Zunge gehen. Jaenicke, 
        bekannt aus vielen Filmen ('Abwärts', 'Knocking On Heavens Door', 
        'Bandits'), ist halt ein Profi: er hat zwar eine sehr eigene Aussprache, 
        aber die ist interessant anzuhören, und wenn er spricht, ist das 
        immer fesselnd. Ihn für diese Lesung auszusuchen, war eine richtig 
        gute Wahl. Noch nie habe ich ein Hörbuch mit so wenigen Geräuschen 
        gehört - entweder sind gar keine unterlegt (die 'klassische' Lesung 
        eben), oder gleich eine ganze Menge. Eins A Medien geht einen ganz eigenen Weg: In der gesamten knapp siebeneinhalbstündigen 
        Lesung gibt es knapp ein Geräusch pro Stunde - unglaublich, wie sehr 
        diese wenigen Untermalungen ins Ohr gehen, egal ob es sich um Schritte 
        im Schnee oder Windgeräusche handelt. Sehr interessanter Einsatz 
        von Geräuschkulisse - und das meine ich ganz ernst. :] Musik gibt 
        es in diesem Hörbuch nicht.
 Anfangs verwirrt haben mich die Kreuze, die sich auf 
        dem Cover befinden und sich auf den einzelnen CDs wiederholen... Die CDs 
        sind nicht numeriert, aber bei scharfem Betrachten fällt auf, dass 
        sich statt der Numerierung jeweils 1 bis 6 Kreuze auf den einzelnen CDs 
        befinden. Nette Idee! Fazit:
 Starke, immer spannende Story und zugleich auch eine 
        starke Lesung - Hannes Jaenicke hinterlässt einen klasse Eindruck 
        als Hörbuchsprecher! Eine absolute Empfehlung für Thriller-Freunde! |