Ilja Warschawski

Die Hysteresis-Schleife

Hörspiel
Pidax
1 CD im Jewelcase, 4,90 Euro
ca. 58 Minuten

Produktion: SDR 1976


Bearbeitung: Michail Krausnick
Regie: Andreas Weber-Schäfer


Sprecher:

Kurotschkin - Joachim Ansorge
Judas - Gottfried John
Jacobus - Matthias Ponnier
Johannes - Bodo Primus
Simon - Peter Rühring
Jairus - Walter Prüssing
Maria - Brigitte Böttrich
Schriftgelehrter - Gert Tellkampf
Thomas - Berthold Toetzke
Jeremias - Aart Veder
sowie Angelika Wissmaier, Joachim Bliese, Toni Dameris, Hans Goguel, Heinz Jörnhoff, William Mockridge, Hans Timerding, Wolf Dieter Tropf, Eleonore Weisgerber, Helga Wolf



Inhalt:
Im Institut für Chronometrie beantragt der Historiker Kurotschkin, mit Hilfe der Hysteresis-Schleife in die Vergangenheit reisen zu dürfen. Im Gegensatz zu "normalen" Zeitmaschinen gestattet die Hysteresis-Schleife dem Zeitreisenden, in der Vergangenheit zu agieren, ohne gleich die ganze Menschheitsgeschichte zu verändern. Mit seiner Reise will Kurotschkin die These seiner Dissertation untermauern, dass der historische Jesus Christus nie gelebt hat. Der Historiker erreicht das Jahr 30 und wird aufgrund seiner modernen Gerätschaften als Wunder und Messias verehrt. Schließlich verhaftet ihn Pilatus als Aufwiegler gegen Rom und verurteilt ihn zum Tod am Kreuz..


Kritik:

In der Reihe "Science Fiction als Radiospiel - Phantastik aus Studio 13" liefen in den Siebziger- bis in die jungen Neunzigerjahre hinein beim SDR (Süddeutscher Rundfunk) einmal pro Monat Science-Fiction-Hörspiele allererster Güte und wie sie selten danach in Reihe von einem öffentlich-rechtlichen Sender produziert wurden. Eines davon war "Die Hysteresis-Schleife" aus dem Jahre 1976, geschrieben vom russischen Autor Ilja Warschawski, der zwar nicht viele Bücher schrieb, aber sehr eindrucksvolle Sci-Fi-Kurzgeschichten, die viel Einfluss auf das Genre nahmen.

Das Szenario ist faszinierend: Mithilfe der sogenannten Hysteresis-Schleife, durch deren Einsatz es möglich sein soll, die Zeitgeschichte nicht zu verändern, will der Historiker Kurotschkin in die Zeit der Anfänge des Christentums reisen. Eigentlich will Kurotschkin mit seiner Zeitreise beweisen, dass Jesus Christus nie gelebt hat. Er lässt sich also an den See Genezareth zu Lebzeiten Jesu bringen. Doch schon bald beginnt das Projekt aus dem Ruder zu laufen...

Ein wirklich tolles Stück Hörspiel hat Pidax hier an Land gezogen, das auch knapp 40 Jahre nach seiner Entstehung noch ebenso fesselt wie damals und Science-Fiction-Fans begeistert.

Andreas Weber-Schäfer ist der Regisseur der "Hysteresis-Schleife". Weber-Schäfer war überhaupt mit der ganzen Reihe "Science Fiction als Radiospiel - Phantastik aus Studio 13" fest verwachsen, und nachdem er im November 1968 ständiger Regisseur der Reihe wurde, übernahm er später sogar deren Leitung. Man sieht, Weber-Schäfer steht für hohe Qualität der Radio-Science-Fiction-Hörspiele dieser Zeit. Und genau diese Qualität findet sich auch in dieser Produktion.

Die Story ist fesselnd, die Geräuschkulisse stimmig und punktgenau, und nur in Sachen Musik gibt man sich spartanisch, was aber der Konzentration auf die Handlung nur noch mehr Fokus gibt.

Zu hören sind Joachim Ansorge in der Hauptrolle als Kurotschkin, Gottfried John als Judas, Matthias Ponnier Jacobus Jacobus, Bodo Primus als Johannes, Peter Rühring als Simon, Walter Prüssing, Brigitte Böttrich, Gert Tellkampf und viele mehr.


Fazit:

"Die Hysteresis-Schleife" ist eine Perle des Science-Fiction-Hörspiels aus der legendären Reihe "Science Fiction als Radiospiel - Phantastik aus Studio 13" des damaligen SDR - Hörtipp!

 

Weitere Infos: http://www.pidax-film.de/