Henning Mankell

Wallander: Tod in den Sternen

Kriminalhörspiel
ca. 72 Minuten
1 CD; ISBN: 978-3-86717-197-7; Euro: 14,95
Der Hörverlag 2007
Regie: Sven Stricker
Musik: Jan-Peter Pflug und Tilman Ehrhorn

Sprecher:
Erzähler - Andreas Fröhlich
Kurt Wallander - Axel Milberg
Linda Wallander - Ulrike C. Tscharre
sowie Christian Stark, Lennardt Krüger, Kerstin Hilbig, Siegfried W. Kernen, Peter Jordan, Anne Weber, Gerhart Hinze, Samuel Weiss, Traudel Sperber, Katharina Pichler, Hans Kahlert, Anton Sprick, Hans Sievers


Inhalt:
Ein Banküberfall gerät außer Kontrolle. Ein geistig verwirrter Mann fordert die Überweisung eines hohen Geldbetrages auf ein bestimmtes Konto. Zuerst nimmt ihn niemand ernst, doch dann droht er, die Bank mit einer Bombe in die Luft zu sprengen. Kurt Wallander, seine Tochter Linda und Stefan Lindman stehen vor einem Rätsel...


Kritik:

Das Warten auf ein neues Hörspiel von Sven Stricker lohnt sich einfach immer wieder:

Die neuen Hörspieladaptionen des "Haus"-Regisseurs vom Hörverlag haben die Drehbücher zur Vorlage, die für die (neueren) Wallander-Verfilmungen der ARD erstellt wurden. Da man sich beim Hörverlag gottlob nicht dazu herablässt, die Film-Tonspuren als Hörspiel anzupreisen, sondern vielmehr das Script völlig umgearbeitet und die Rollen neu eingespielt wurden, ist das Ergebnis mehr als hörenswert - es ist ein ganz eigenständiges Werk dabei herausgekommen.

Es ist schon einige Zeit her, dass ich den Fernseh-Film gesehen habe, aber mir sind einige Änderungen/Kürzungen aufgefallen, die im Hörspiel in Erscheinung treten. Dafür gibt es in der Hörfassung zwei Erzähler, die geschickt auf Details aufmerksam machen, auf die man im Film nicht extra hinzuweisen braucht.

Sven Stricker hat an Sprechern eine À-la-carte-Wahl getätigt, die perfekt auf die Rollen abgestimmt ist. Mit Axel Milberg ist die Hauptfigur Kurt Wallander schlichtweg herausragend besetzt. Neben Ulrike C. Tscharre, die eine überaus beeindruckende Leistung als Tochter Linda hinlegt, ragen aus dem Top-Cast des Weiteren Peter Jordan als "Trottel" Göran, Christian Stark als Kollege Lindman, Samuel Weiss sowie ein großartig agierender Gerhart Hinze heraus. Und auch Andreas Fröhlich, der zusammen mit Ulrike C. Tscharre den (doppelten) Erzählerpart übernimmt, spricht derart packend, dass man beinahe aufgesogen wird.

Was hier sprechermäßig geboten wird, hat absolute Klasse und wird durch Sven Stricker perfekt in Szene gesetzt. Vor allem die gekonnt gesetzten Schnitte, Übergänge und Überblendungen sind Markenzeichen des jungen Ausnahme-Regisseurs, und gemeinsam mit seinem Partner Jan-Peter Pflug bildet er ein "Winning-Team", dem es gelingt, atmosphärisch ungemein starke, intensive Hörspiele zu machen.

Jan-Peter Pflug, Komponist, der zusammen mit Stricker schon so manches Hörspiel-"Bonbon" geschaffen hat (z. B. "Vor dem Frost", "Die Schatzinsel", "Die drei Musketiere", allesamt beim Hörverlag erschienen), hat für "Tod in den Sternen" einen Soundtrack kreiert, der einmal mehr belegt, dass Pflug zweifelsfrei zu einem der besten Komponisten in diesem Sektor gehört. Tilman Ehrhorn (auch kein Unbekannter mehr) spielt Saxofone und Flöten.

Das Hörspiel ist in 15 Tracks unterteilt, hat ein Begleit-Booklet mit allen wichtigen Daten in der Aufklapp-Pappbox kleben und präsentiert sich liebevoll gestaltet, wie man das von Produktionen des Hörverlags gewohnt ist. Das Cover ist in Matt-Glanz-Optik gehalten, die eine stylishe Wirkung hat und ein Hingucker ist.


Fazit:

Eine Produktion aus einem Guss: atmosphärisch äußerst dicht, hochprofessionell bis ins Detail und dazu spannend - Hörtipp!

Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de - hier gibt es auch Hörproben!