Sprecher:
Kim - Reinhilt Schneider
Iris - Susanne Wulkow
Norbert - Konrad Halver
Joachim - Michael von Rospatt
Covertext:
Kim und Iris wagen kaum sich zu bewegen. Angespannt kauern sie hinter
dem Kleiderständer mit der neuen Wintermantelkollektion. Endlich
geht der Mann an ihnen vorbei ohne sie zu bemerken. Erleichtert atmen
die beiden auf. Aber die beiden Einbrecher sind weiterhin auf der Suche
nach ihnen. Es war so eine gute Idee gewesen: sich heimlich im Kaufhaus
einschließen lassen, eine Nacht voller Abenteuer verbringen, endlos
die neusten Videos gucken, verrückte Klamotten anprobieren. Doch
ihre Vorstellung von einer aufregenden Nacht wird bei weitem übertroffen,
als sie entdecken, dass sie nicht allein im Kaufhaus sind. Doch wie sollen
sie aus dem Kaufhaus ausbrechen? Eine Hetzjagd nach Ladenschluss durch
die ganze Nacht beginnt...
Kritik:
'Einbruch der Nacht' ist das erste Hörspiel der
Krimi-Reihe 'Tonspuren', die bei Pandoras Play erscheint. Die Story stammt
von Katja Behnke. Bei Krimi denke ich allerdings in erster Linie an Spannung,
aber richtig spannend ist dieses Hörspiel nicht wirklich. Die Story,
die ganz gut beginnt, flacht ab Track 5 deutlich ab.
Dass 'Einbruch der Nacht' trotzdem großen Spaß macht, liegt
an den vier Sprechern, die man für dieses Hörspiel zusammengetrommelt
hat, denn sie sind allesamt echte Profis und so etwas wie Hörspiel-Ikonen
der 70er/80er Jahre. Das fängt bei Reinhilt Schneider (z. B. Jenni
in 'Hanni und Nanni') an, geht weiter mit Susanne Wulkow (Trixie Belden,
Nanni und Hilda in 'Hanni und Nanni'), gefolgt von Konrad Halver (Winnetou
und viele andere Karl-May-Hörspiele) und endet beim großen
Michael von Rospatt (alte Perry Rhodans, PW, TKKG).
Dass alleine ein Traumcast wie dieser ein Garant für eine satte Stunde
Hörspiel-Spaß sein kann, ist allerdings der Hammer - aber so
ist es!
Die Geschichte selbst, die als Hetzjagd angepriesen wird, dümpelt
eher vor sich hin, aber der Hörer saugt förmlich jedes Wort
in sich auf und amüsiert sich, egal wer von den vier Sprechern was
zu sagen hat. Reinhilt Schneider und Susanne Wulkow haben die tragenden
Hauptrollen inne, aus ihrem Blickwinkel wird ein Großteil der Geschichte
erzählt, und genau das ist vielleicht auch das Problem der Spannungslosigkeit:
nur zwei Sprecher auf so eine große Distanz... die beiden fungieren
zudem noch abwechselnd als Erzählerinnen, was ihren Textpart noch
einmal erhöht.
Dazu gibts jede Menge Musik von der Gruppe Led Astray.
Der Titelsong ist klasse und wird auch nochmal am Ende des Hörspiels
in voller Länge wiederholt. Was ich als störend empfinde, sind
die teilweise zu langen Zwischenmusiken ab Track 5, die das Hörspiel
auseinander reißen. Hier hätte man sehr viel kürzere Musikstücke
einstreuen sollen, um den Storyfluss nicht zu unterbrechen. Die Geräusche
sind tadellos. Das Hörspiel hat insgesamt eine gute Atmosphäre.
Eine kleine Kritik geht an die Regie: Den Satz 'Schließlich haben
Sie ja dabei maßgeblich dazu beigetragen' (Zitat Wachmann in Track
5) hätte man noch etwas bearbeiten sollen...
Das Cover ist von Sandra Stücker, die auch die Schattensaiten-Cover
gestaltet hat - schön gemacht!- Zusammen mit den Schattensaiten-Covern
ergibt sich so langsam ein richtiges Pandoras-Play-Outfit mit Wiedererkennungswert.
Fazit:
Vier Hörspielsprecher-Ikonen, eine gute Titel-Musik,
aber insgesamt zu wenig spannend für einen Krimi. Das zusammen ergibt
(trotzdem) ein Hörspiel, das Spaß macht! ... 'Gottverdammmich! |