Jonathan Stroud Drachenglut Gelesen
von Rufus Beck |
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Inhalt: Kritik: Jonathan Stroud, der mit seiner Bartimäus-Trilogie Weltruhm erlangt hat, erzählt in seinem Erstling "Drachenglut" eine echte Fantasygeschichte, die auch keltische Mythen mit einwebt. In Fordrace, einer kleinen englischen Ortschaft, wird an einem Sommernachmittag auf dem Dorffriedhof bei Restaurierungsarbeiten eine Entdeckung gemacht, die eine kleine Sensation ist: Ein uraltes keltisches Kreuz wird geborgen! Dass eben dieses Kreuz dafür verantwortlich ist, einen bösen Drachen seit Jahrhunderten tief in der Erde unter dem Wirrin, einer Erhebung nahe des Dorfes, festzusetzen, weiß allerdings so gut wie niemand mehr, denn die Geschichte geriet im Laufe der Zeit in Vergessenheit. Die wenigen Auserwählten aber, die sein Geheimnis hüten, stehen in engem Kontakt zu dem uralten Ungeheuer, das ihnen Kräfte schenkt, die jenseits aller Vorstellungen liegen... Und die Bergung des Kreuzes leitet unweigerlich die Befreiung des Drachens ein... Während Michael und Stephen, zwei Jungen, die bei ihrer Schwester Sarah leben, ohne eigenes Zutun in den Bann des erwachenden Drachens gezogen werden, stellt der junge Pfarrer Tom Aubrey, Sarahs Freund, eigene Nachforschungen darüber an, was es mit der Herkunft des Kreuzes auf sich hat. Als in der darauf folgenden Nacht ein Bruchstück des Kreuzes gestohlen wird, und Michael immer seltsamer wird, nehmen die Ereignisse schnell eine dramatische Wendung. Sarah wird von den Hütern des Drachens entführt, und Michael gerät so tief in den Sog der "Bruderschaft", dass er sich gegen seine Geschwister wendet. Stephen hingegen wehrt sich erfolgreich gegen den Lindwurm. Wird es Tom und Stephen zusammen gelingen, Sarah und Michael zu befreien, bevor der Drache von seinen Hütern vollends beschworen werden kann? Die Zeit scheint gegen sie zu arbeiten, denn ein von Michael entfesseltes Feuer legt beinahe das ganze Dorf in Schutt und Asche, und die "Erwählten" machen sich unentdeckt auf den Weg zum Wirrin, um den Drachen zu befreien. Welche Aufgabe hat der fast tote Mr. Hardraker Michael und seiner Schwester Sarah in diesem bösen Spiel letztendlich zugedacht? Tom und Stephen fassen all ihren Mut zusammen und begeben sich gleichfalls auf den Wirrin, wo alles begann und die Geschichte ein dramatisches Ende findet... Eine wirklich schöne, spannende Fantasygeschichte,
die unter der Regie von Rufus Beck entstand und auch von ihm gelesen wird.
Die dem Hörbuch unterlegte Musik stammt übrigens auch aus Becks
Feder. Die Inszenierung ist insgesamt rund und stimmig: Mit Musik und
Geräuschen aufgepeppt, mit Effekten verfeinert entsteht so eine Mischung
aus Lesung und Ein-Mann-Hörspiel, die dank der famosen Sprecherqualitäten
Rufus Becks' ungemein fesselt. Intensiv trägt er die Fantasygeschichte
vor, lebt die verschiedenen Charaktere mehr als er liest, und entführt
damit den Hörer tief in die Geschichte hinein. Den letzten "Hörspiel"-Touch
erhält die Lesung durch viele eingestreute Effekte wie Rotkehlchengesang
in den Dorffriedhof-Szenen, Hall in der Kirche, Tiergeräusche im
Wald, und die zahlreichen Dialoge werden durch den gut eingesetzten Stereoeffekt
zum Leben erweckt. Wie üblich bei DAV-Produktionen stimmt auch das
Äußere des Hörbuchs: die schöne Pappbox mit dem Drachenauge
lädt zum Öffnen und Angucken ein, ebenso das gelungene Booklet
mit Infos zu Jonathan Stroud und Rufus Beck sowie einem Interview mit
dem Autor.
Fantasievoll und packend, sehr gut geschrieben, toll
vorgetragen und spannend bis zum allzu schnellen Ende! |