Spionage 10-teilige
Hörspielreihe mit Erwin Linder, Helmut Peine, Joseph Offenbach und
Günther Schramm Krimiklassiker Hörspiel |
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Kritik: Die Radioreihe "Spionage" entstand zwischen 1956 und 1959 beim Norddeutschen Rundfunk unter der Regie von Siegfried Oswald Wagner, der vor allem für seine Paul-Cox-Inszenierungen bekannt ist. Autoren der Reihe waren Joachim Jomeyer, Karl Heinz Zettler und Helmuth Kleffel. Vor allem Zettler erlangte große Bekanntheit bei "Schwarz-Weiß"-Fans für seine erfolgreichen TV-Reihen "Stahlnetz" und "Percy Stuart". Die Reihe "Spionage" bringt eine große Anzahl damals berühmter Stimmen zu Gehör, die auch später teilweise noch groß Karriere machten. Unter anderem sind Günther Schramm, Karl Fleischer, Josef Dahmen ("Insel der Abenteuer", Fontana), Erwin Linder, Hans Irle, Manfred Steffen ("Gestatten, mein Name ist Cox"), Richard Lauffen ("Timm Thaler"), der große Uwe Friedrichsen, Joseph Offenbach, Liselotte Willführ, Benno Sterzenbach ("Raumpatrouille Orion"), Marlene Riphahn, Hanns Lothar, Herbert Steinmetz, Marga Maasberg und Franz Schafheitlin zu hören. Die 30- bis 43-minütigen Hörspiele spielen alle in der (europäischen) Welt der Spione, die hier allerdings nicht glamourös, sondern sehr viel realistischer dargestellt wird. Die meisten spielen in der Zeit des Zweiten Weltkriegs - ein Setting, das geradezu prädestiniert ist für Spionageszenarien -, manche allerdings auch früher, in der deutschen Kaiserzeit und/oder im Ersten Weltkrieg. Dabei ist der Schauplatz der Geschichten quer durch Europa verteilt, von Berlin über Frankreich, England bis hin nach Spanien. Die zehn Hörspiele sind allesamt sehr hörenswert, sorgen durch ihre knapp bemessene Laufzeit für spannungsgeladene, kurzweilige Unterhaltung und erwecken die große Ära der Fünfzigerjahre-Radiohörspielwelt mit viel Atmosphäre zum Leben. Die Inszenierungen sind mit einer guten, authentischen Geräuschkulisse untermalt - bis auf die eine Szene, in der ein Gespräch geführt wird, obwohl einer der Gesprächsteilnehmer schon hörbar mit dem Auto das Weite gesucht hat ;-). Auch musikalisch bieten die Produktionen so manches kleine Schmankerl; in einem der Hörspiele ist meiner Meinung nach sogar eine frühe Komposition von Martin Böttcher zu hören, der seine Anfänge ja beim N(W)DR nahm. Wie bei Pidax üblich, ist die MP3-CD im
Jewelcase mit nur einem einblättrigen Einschieber ausgestattet, auf
dessen Rückseite alle Sprecher der zehn Produktionen in einer
Gesamtliste aufgeführt werden. Was dieses Mal wegen der Fülle der
Produktionsdaten leider fehlt, ist eine genaue Episodenliste, die
allerdings auf der Pidax-Homepage und auch in dieser Rezension (weiter
oben) nachgelesen werden kann. Fazit: Feine, lange Zeit ungehörte Reihe: Heißer Tipp für Spionagefans und Liebhaber alter Radiohörspiele!
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Weitere Infos: http://www.pidax-film.de/ |