Kai Schwind

Das Lufer Haus

Geschrieben von Kai Schwind, nach einer wahren Begebenheit.
Erschienen bei Lauscherlounge Records 2012
ISBN: 978-3-9430-4607-6
2 CDs; Preis: 12,99 € (CD); Preis: 9,99 € (MP3-Download)


Regie: Kai Schwind

Sprecher:
Detlef Bierstedt, Oliver Siebeck, Gabriele Blum, Uve Teschner, Rodja Martin Tröscher, Vera Molitor, Christian Martin Schäfer u.a.


Inhalt:
Im Jahr 2008 verbringt ein parapsychologisches Forscherteam einige Tage im legendären Spukhaus der Familie Lufer und verschwindet dort spurlos. Lediglich die kürzlich aufgefundenen Tonaufnahmen der Expedition liefern ein verstörendes Zeugnis der Geschehnisse.


Kritik:

Die Story ist schnell zusammengefasst: ein Forscherteam des Instituts für Parapsychologie in Innsbruck verschwindet spurlos in einem Spukhaus, in dem sich angeblich eine komplette Familie in Luft aufgelöst hat. Tonaufnahmen - soweit vorhanden - spulen das Geschehene für den Hörer ab, und dieser wird schon bald Gefangener des Alptraums, in dem sich die Forscher immer mehr verfangen...

"Schonungslos, real und authentisch! - Dieses Hörspiel ist anders als andere Hörspiele – ein Mitschnitt, mit sechs Sprechern in einem verfallenen Landgut aufgenommen. Diese hyperrealistische Aufnahmetechnik eröffnet eine neue Dimension des Horrors."

Mit diesen satten Worten präsentiert uns die Lauscherlounge auf der eigens für dieses einzigartige Hörspiel ins Netz gestellten Seite http://www.luferhaus.de/ das neueste Werk von Autor Kai Schwind, das dieser nach einer wahren Begebenheit geschrieben hat.

Wer die Chuzpe hat, ein Hörspiel derart fett anzupreisen, der muss sich natürlich auch scharf auf die Finger gucken lassen:

Kai Schwind, den man vor allem als Autor der Ferienbande kennt, und der auch "Die Drei ??? und der seltsame Wecker - Live and Ticking" sowie für "Die Alster-Detektive" und "TKKG" geschrieben hat, wagt sich hier auf echtes Neuland.

Im Stile eines Mitschnitts werden wir Zeuge der ungeheuerlichen Geschehnisse, die sich im Lufer-Haus ereignen, und die Art und Weise, wie Kai Schwind es schafft, den Hörer zu packen und ins Geschehen hineinzuziehen, ist sehr genial. Einzelne Tonaufnahmen, die von einem Erzähler in die richtige Reihenfolge gebracht werden, überlassen den Hörer seiner Phantasie und seinem ganz persönlichen, stets wachsenden Grauen. Einzige Begleitung sind die vielfältigen Geräusche, die das Ganze extrem authentisch und bedrohlich wirken lassen, und die sehr wichtig für das Funktionieren des Hörspiels sind.

Das Spukhaus der Familie Lufer ist größtenteils der Handlungsort, und das Produktionsteam hat sich extra ins Landgut St. Michael in Brandenburg begeben, wo die Aufnahmen eingespielt wurden. Ein Fakt, dem große Bedeutung zukommt, denn dieser Umstand lässt das Hörspiel ungeheuer echt klingen.

"Das Lufer Haus" verzichtet dabei konsequenterweise vollständig auf Musik und arbeitet ausschließlich mit der außergewöhnlich detailreichen Geräuschkulisse, die umso dichter ist, als sie vom Setting der vor Ort stattgefundenen Aufnahmen profitiert: absolut realistische, echte Geräusche bekommt man zu hören, denen man zu einhundert Prozent sein Ohr leiht - nicht zuletzt deshalb, weil den Geräuschen mit das größte Gewicht zukommt in dieser Ausnahmeproduktion.

Kai Schwind hat sich für eine - bis auf Detlef Bierstedt, der für die Zeit- und Ortsansagen zuständig ist - eher unbekannte, aber durch und durch professionelle Sprechercrew entschieden, die sehr gut agiert und durch die Bank hervorragende Leistungen bringt. Die Gefühlswelten des Forscherteams schlagen voll beim Hörer ein: von Unbehagen über Unsicherheit bis hin zu nackter Angst ist man mittendrin. Und auch hier kommt wieder das Konzept des gemeinsamen Aufnahmeorts voll zum Tragen: die Sprecher kommunizieren miteinander, und das kann man hören. Tolle Sache!

Die Ausstattung des Hörspiels ist ebenfalls sehr gut und reicht vom mysteriösen, den Blick fangenden Cover über das Booklet bis hin zur Homepage, auf der ein zusätzlicher Bonustrack heruntergeladen werden kann. Download-Kunden bekommen ihn automatisch beim Kauf des Downloads mitgeliefert. Käufer der CD-Ausgabe können dem Booklet das Passwort zum Download des Bonustracks entnehmen: http://www.luferhaus.de/. Auf der Homepage gibt es darüber hinaus noch einige Extras wie ein Making Of, Interviews, Teaser und Trailer.


Fazit:

Packend, unheimlich und authentisch: extrem geniales Grusel-/Horrorhörspiel und damit momentan DIE Referenz des Genres - und das könnte "Das Lufer Haus" auch noch lange bleiben... Hörtipp!


Weitere Informationen: http://www.lauscherlounge.de ; http://www.luferhaus.de/