Frank Schätzing Tod und Teufel Hörspiel |
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Sprecher: Covertext: Kritik: Jacop, ein junger armer Schlucker, wegen seiner roten Haare "Fuchs" genannt, schlägt sich im Köln des 13. Jahrhunderts gerade mal so durch. Seine Hauptbeschäftigung besteht aus dem Diebstahl von Äpfeln - und gerade als er wieder einmal hungrig auf einem Apfelbaum sitzt und stibitzt, wird er Augenzeuge des Mordes am bekannten Dombaumeister Gerhard Morart. Von da an ist Jacop auf der Flucht: Denn der Mörder muss den unliebsamen Zeugen - koste es, was es wolle - eliminieren, um eine groß angelegte Intrige geheim zu halten, die Kölns Machtverhältnisse in ihren Grundfesten erschüttern soll... Dies ist Frank Schätzings Debutroman, ein witziger Krimi aus dem alten Köln, der vor allem wegen seiner charmanten Hauptfigur Spaß macht. Schätzing, bekannt geworden durch seinen packenden Sci-Fi-Thriller "Der Schwarm", lässt sich thematisch in keine Schublade pressen, und der Ausflug ins Mittelalter ist unterhaltsam und vermittelt nebenbei ein paar Geschichtskenntnisse. Die Sprecherliste des Hörspiels ist lang: Neben Sven Hasper, Anke Engelke und Peter Matic dominieren vor allem Hans-Jürgen Wolf, Thomas "Balou" Martin und Mario Adorf den Cast. Sven Hasper mimt Jacop, den Fuchs, und geht in seiner Rolle voll auf. Auch Anke Engelke drückt der Färberstocher Richmodis ihren eigenen spitzbübischen Stempel auf, und zu Peter Matic muss man nicht viel sagen - eine Wucht! Erzähler Gerd Köster führt charmant und mit einem Augenzwinkern durchs Geschehen. Einige der kleineren Nebenrollen sind allerdings amateurhaft besetzt, und das hört man leider auch. Cordula Stratmann und Frank Schätzing selbst (mehrfach eingesetzt) fallen stark ab gegen den guten Rest. Die Musik ist ein ständiger Begleiter durchs ganze Hörspiel - von mittelalterlich bis zu modernen Synthi-Klängen ist hier alles vorhanden. Vor allem die mit zeitgemäßen Instrumenten wie der Harfe eingespielten Kompositionen überzeugen und bereichern die längeren Erzählerpassagen, die E-Gitarre ist aber eher unangebracht im Mittelalter. ;-) Insgesamt unterhält "Tod und Teufel"
prächtig, auch wenn viele Charaktere etwas flach und stereotyp gestrickt
bleiben. Leichte Kost - und damit genau das Richtige für ein verregnetes
Wochenende! Fazit: Spannend und witzig: ein Geschichtskrimi aus dem Köln
der Dombauzeit, der Spaß macht und nicht ohne Grund für den
Hörspiel-Award nominiert war. Hörtipp für leichte Unterhaltung!
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