Dorothy L. Sayers
Die geheimnisvolle Entführung
Kriminalhörspiel des MDR
Audiobuchverlag Freiburg
51:41 Minuten
1 CD, ISBN 3-89964-017-9, Euro 12,90
1 MC, ISBN 3-89964-031-4, Euro 12,90
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Sprecher:
Erzählerin - Dagmar von Thomas
Lord Peter Wimsey - Peter Fricke
Professor Langley - Felix von Manteuffel
Dr. Wetherall - Rolf Becker
Alice Wetherall - Conny Wolter
Martha - Käte Koch
Wirt - Wolfgang Winkler
Wirtin - Marlies Reusche
Dominique - Daniela Voß
Juan Devant - Walter Niklaus
Covertext:
Der junge Ethnologieprofessor Langley stößt bei Forschungen
in abgelegenen Teilen der Pyrenäen auf den amerikanischen Arzt Wetherall,
den er von früher kennt. Seit mehreren Jahren war Wetherall verschollen,
und mit ihm seine schöne Frau Alice, in die Langley einst verliebt
war. Nun tritt sie ihm als eine uralt wirkende, verwahrloste, geistig
verwirrte Person entgegen...
Kritik:
'Ein abscheulicheres Verbrechen hab' ich noch nie aufklären
müssen', bekennt Lord Peter zum Abschluss des vorliegenden Falls
dem jungen Professor Langley, und das trifft auch ganz und gar meine Meinung:
es ist eine Geschichte von Eifersucht, Rache und teuflischer Berechnung,
mit der der Hörer hier konfrontiert wird, eine Jeckyll-&-Hyde-Variante
der abstoßenden Art.
Dorothy Leigh Sayers ist bekannt für ihre außergewöhnlichen
Plots, und dies ist nicht die einzige Story ihrer Art, die mit medizinischen
Erkenntnissen und/oder Besonderheiten spielt - aber es ist sicherlich
die härteste aus dieser Reihe.
Der Aufbau des Hörspiels ist diesmal etwas anders
als in den bisher besprochenen: hier wird der Fall nicht von hinten aufgerollt,
sondern man bekommt ihn quasi 'live' serviert und begleitet in der ersten
Hälfte der Geschichte den Ethnologieprofessor Langley auf seiner
Reise in die Pyrenäen. Lord Peter taucht das erste Mal etwa zur 'Halbzeit'
auf und bestreitet dann die zweite Hälfte der Geschichte. In den
anderen Hörspielen dieser Serie wird viel nacherzählt, was die
Serie etwas statisch erscheinen lässt - das ist in 'Die geheimnisvolle
Entführung' nicht so. Hier ist der Hörer wirklich mittendrin
im Geschehen, auch wenn er nicht immer weiß, was genau gespielt
wird...
Wie in der gesamten Serie gibt es auch diesmal keine
Geräusche und nur wenig Musikbegleitung plus einer netten Titelkomposition,
die am Beginn sowie am Ende des Hörspiels zu hören ist.
Die Sprecher sind wieder einmal absolut top: Peter Fricke als Lord Peter
braucht man fast schon nicht mehr zu erwähnen, er liefert wie immer
eine tadellose Leistung: very british, leicht versnobt und mit feinem
Spott in der Stimme. Ein weiteres Highlight ist Felix von Manteuffel,
den man für die Rolle des Professor Langley gewinnen konnte. Auch
Rolf Becker spricht sehr gut, die anderen Rollen sind zu klein, um besonders
ins Gewicht zu fallen, sind jedoch auch gut besetzt. Dagmar von Thomas
als Erzählerin führt mit ihrer eigenwilligen, interessanten
Betonung souverän durchs Hörspiel.
Das Coverbild verbreitet das Flair des ländlichen Spaniens, in dem
die Geschichte spielt.
Fazit:
Eine abscheulich gute Geschichte, dazu klasse Sprecher
- gute Krimikost der leisen Art! |