Erich Maria Remarque Im Westen nichts Neues Hörspiel |
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Inhalt: Kritik: Erich Maria Remarque schrieb dieses weltberühmte Antikriegsdrama über den Ersten Weltkrieg im Jahr 1928 und rückte damit den Irrsinn, die emotionale Abstumpfung und die Veränderungen im Gemüt, die wohl alle überlebenden Kriegsteilnehmer für den Rest ihres Lebens gezeichnet haben, ins Bewusstsein der lesenden Massen. Genutzt hat es leider wenig, denn schon einige Jahre später wiederholte sich der perverse Irrsinn in den Schützengräben bereits aufs Neue. Demzufolge unbehaglich fühlt sich auch diese Hörspielproduktion von Radio Bremen aus dem Jahr 2014 an. Leichte Kost ist das nicht, aber das war mir natürlich von vorneherein klar. Unter der bewährten Regie von Christiane Ohaus entstand so ein Zeitdokument, das es in sich hat: Patrick Güldenberg in der Hauptrolle als Schulabgänger und freiwilliger Frontgänger Paul Bäumer, der nach und nach all seinen Optimismus und seine Lebensfreude verliert, und für den das Leben in kürzester Zeit zum reinen Überleben wird, spielt exzellent. Man hört ihm seine Verzweiflung und seine Desillusionierung an und erleidet mit ihm das unheimliche Grauen, das sich seiner Figur wie ein eng sitzender Mantel auf die Seele legt. Auch die übrigen Sprecher agieren sensibel und lassen einen diese furchtbare Zeit sehr nah miterleben. Die Geschichte wird untermalt von einer collagenartigen, melancholisch-verstörenden Komposition von Michael Riessler, der auch die Klarinetten spielt, sowie von Jean-Louis Marinier am Akkordeon. Der
Produktion liegt ein 12-seitiges Booklet mit Hintergrundinformationen
sowie ein paar Fotografien bei, das dieses Hörspiel noch einmal
aufwertet und das Thema abrundet. Fazit: Der Mensch im Krieg: Intensives, erschütterndes
Zeitdokument, das den Irrsinn jedes Krieges gut auf den Punkt bringt -
Empfehlung! Infos und Hörproben gibt es
hier: http://www.der-audio-verlag.de
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