Mitwirkende:
Ludwig Schütze, Armin Kopp, Thomas Monn, Rolf Strub, David Jeker,
Ruth Schwegler und viele andere.
Covertext:
Eine geheimnisvolle Bruderschaft um den noch geheimnisvolleren Obersten
Größten Meister beschwört einen Drachen, um die Scheibenwelt-Metropole
Ankh-Morpork zu destabilisieren und ein Machtvakuum zu schaffen. Im entscheidenden
Augenblick soll das Ungeheuer mit Magie wieder zum Verschwinden gebracht
und der vermeintliche "Drachentöter" als Marionette auf
den verwaisten Thron gesetzt werden. Doch der Plan geht schief. Der Drache
kehrt zurück und übernimmt selbst das Zepter. Die verängstigten
Bürger sind nur zu bereit, ihn als Herrscher zu akzeptieren und ihm
all ihr Gold zu geben und Jungfrauen zu opfern, wenn er sie nur in Ruhe
lässt. Doch eine kleine Truppe leistet Widerstand: Hauptmann Mumm
und sein verlorener Haufen von Nachtwächtern, die Sumpfdrachenzüchterin
Lady Käsedick und der fast zwei Meter große Zwerg Karotte geben
alles, um den Drachen zu vertreiben.
Kritik:
Pratchett-Vertonungen sind ja so eine Sache, und viele
meinen, er sei einfach unvertonbar. Trotzdem ist es der Schweizer Truppe
um Regisseur Raphael Burri gelungen, eine liebens- und hörenswerte
Hörspielfassung des bizarren Scheibenwelt-Romans zu realisieren.
Mit viel Gespür für den feinen Witz der Romanvorlage, mit einem
wahrhaft schweizerhaften Vergnügen, jedem Wortwitz genug Zeit einzuräumen,
so dass der Hörer sich entspannt zurücklehnen und das Hörspiel
genießen kann, ist ein theaterhaft inszeniertes Hörspiel entstanden,
das sich zwar langsam entfaltet, aber gut unterhält.
Gerade diese ruhigere Gangart, die das Schweizer Team von Bookonear eingeschlagen
hat, hebt sich erstaunlich positiv von einigen gehetzt klingenden Lesungen
ab, die wohl den Pratchett’schen Humor gut ans Ohr bringen sollten,
ihn aber oftmals mit zuviel Tempo totgequasselt haben.
Die Atmosphäre erinnert irgendwie an eine Theateraufführung,
was ein wenig ungewöhnlich für ein Hörspiel ist, und die
gut gemachten Effekte werden eher sparsam eingesetzt.
Die Sprecherriege, die hierzulande wenig bekannt sein dürfte, macht
ihre Sache durchweg gut, dazu kommt die schräg-bizarre Musik der
Gruppe Tritonus (gewöhnungsbedürftig!), die die Fremdartigkeit
der Scheibenwelt gut einfängt. Pratchett-Leser wird freuen, dass
sich das Skript - endlich einmal! - sehr eng an die Vorlage hält.
Die 5 CDs kommen in einer schönen Papp-Ausklappbox daher, mit vielen
Bildern und einem schönen informativen Booklet. Jeweils 8 Tracks
pro CD machen das Hören komfortabel genug, um auch mal eine Hörpause
einlegen zu können.
Fazit:
Auch diese Pratchett-Vertonung wird die Hörerschaft
spalten: Wer sich auf eine sorgfältige Inszenierung in Schweizer
Gangart einstellen kann und will, wird mit „Wachen! Wachen!“
gut bedient; wer hingegen eher ein rasantes Actionhörspiel erwartet,
sollte beim Buch bleiben. |