Terry Pratchett

Heiße Hüpfer

Ein Scheibenwelt-Roman
Gekürzte Lesung
Gesprochen von Rufus Beck
ca. 210 Minuten
Schall & Wahn
Random House Audio
3 CDs; ISBN: 978-3-8371-0039-6; Euro 16,95


Inhalt:

Am Ende der Scheibenwelt liegt ein Kontinent, der nur als missratene Schöpfung bezeichnet werden kann. Es gibt dort Unmengen von rotem Sand uns starkem Bier und ausschließlich gefährliche Tiere. Dort bringt der linkische "Zaubberer" Rincewind das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinander, während seine Kollegen von der Unsichtbaren Universität, 30.000 Jahre zuvor dorthin verschlagen, den Tücken inkognitiöser Damenwelten erleben – und den Gott der Evolution.



Kritik:


Der Bibliothekar der Unsichtbaren Universität ist erkrankt! Er ist ein bisschen ... äh ... außer Form. Nun wissen Scheibenwelt-Fans, dass der Bibliothekar vor langer Zeit bei einem Unfall in einen Orang-Utan verwandelt worden ist, aber dass er nunmehr auch als Liegestuhl (behaart), Kissen (behaart) und in anderen Erscheinungsformen die Universität unsicher macht, ist definitiv neu. Die Zauberer um Erzkanzler Ridcully wollen helfen, aber es gibt da ein kleines Problem (oder sollte ich sagen: eine kleine Gelegenheit?) Um ihn gesundzuzaubern, ist es nötig, seinen Namen in die entsprechende Zauberformel einzubetten... Doch niemand erinnert sich mehr so genau an den Namen des Bibliothekars (was ja aus Sicht des Bibliothekars auch gute Gründe haben mag!). Außer... eventuell... Rincewind vielleicht?!? Doch Rincewind, der wohl unfähigste "Zaubberer" der Scheibenwelt, scheint verschollen. Man munkelt, er sei auf dem "Letzten Kontinent" - doch keiner weiß, wie man dorthin gelangt...

Legenden besagen, dass irgendwann in Icksicksicksicks Wasser vom Himmel gefallen sein soll - aber wer glaubt denn sowas??! Während Rincewind (in Begleitung von Truhe) durch den verfl-icks-t trockenen, icks-trem gefährlichen Wüstenkontinent mit den vier "Icksen" wandert, und sich dort mit Schafscherern, Transvestiten, giftigen Tieren, Zwergen auf Einrädern, einem sprechenden (und icks-trem nervenden) Känguruh, Dosenbier und anderem Zeugs herumschlagen muss, macht sich also die Delegation der Unsichtbaren Universität auf den Weg, das Problem (Verzeihung: die Gelegenheit) zu lösen: unter tatkräftiger Mitwirkung von Frau Allesweiß beginnt eine Odyssee, die die mächtigen Zauberer nicht nur weit fort von daheim, sondern auch weit fort in der Zeit "bewegt" - wo sie unter anderem einem gewissen "Gott der Evolution" tatkräftig unter die Arme greifen - und anderes Desaströses mehr geschieht...

Terry Pratchett hat mit "Heiße Hüpfer" eine Geschichte des Discworld-Universums geschaffen, die nicht nur Australien-Fans gefallen wird. Zwar hat man leichte Vorteile, wenn man den Kontinent downunder schon einmal bereist hat, aber viele Anspielungen sind auch aus der Ferne greifbar: Figuren à la Mad Max oder Crocodile Dundee haben durchaus Wiedererkennungswert, und Opalsucher, Schafscherer, Kamele, giftige Spinnen und anderes Getier lassen den fünften Kontinent spaßig-klischeehaft lebendig werden.

Vielleicht reicht "Heiße Hüpfer" nicht ganz an die absoluten Highlights der bizarren und mittlerweile 37 Bände umfassenden Scheibenwelt-Reihe heran, aber es macht uneingeschränkten Spaß der absurden Story zu lauschen, die nicht nur Ponder Stibbons (den einzig "Normalen" unter den Zauberern) an den Rand des Wahnsinns, sondern vor allem den Hörer ein ums andere Mal an den Rand der albernen Kicherei treibt.

Rufus Beck liest einmal mehr, und er macht das gewohnt (sprich: icks-trem) gut. Unter der Regie von Thomas Krüger entstand eine Lesung, die - leicht inszeniert - vor allem eines tut: wonderful schräg-ironisch unterhalten. Auf nur 3 CDs kommt dieses Hörbuch daher - die aber randvoll gepresst sind. Natürlich ist die Lesung wieder eine gekürzte, das ist auch meiner einziger Kritikpunkt. Ich würde Pratchett sehr gerne einmal ungekürzt als Hörbuch genießen können! Wie bei den Werken aus dem Hause "Schall & Wahn" bekannt, ist auch dieses Scheibenwelt-Hörbuch gesprenkelt mit schräg-humorigen Musikstückchen, die die Szenerie bereichern und den Pratchett'schen Humor klasse unterstreichen.




Fazit:

Aberwitzig, wahnwitzig und wunderbar hirnrissig: Rincewind rettet Icksicksicksicks ... irgendwie ... - Empfehlung für Fans der Scheibenwelt!


Weitere Infos: http://www.random-house-audio.de