Terry Pratchett Helle Barden Ein Scheibenwelt-Roman |
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Ausgerechnet aus der Assassinen-Gilde wurde eine geheimnisvolle,
nicht näher bezeichnete Waffe gestohlen - das GFÄHR. Ein tödliches
Gerät, wie sich alsbald herausstellt, denn Björn Hammerhock,
der mit einem Riesenloch in der Brust im Ankh landet, ist nur das erste
von vielen Opfern: die peinliche Sache wächst sich schon bald zu
einer echten Mordserie aus! Die Stadtwache leitet die Ermittlungen ein,
doch das erweist sich alss gar nicht so einfach. Nicht nur, dass Hauptmann
Mumm kurz vor seiner Heirat und damit auch seiner glanzvollen Zukunft
als Privatier in gehobenen Kreisen steht, nein, auch die Neuen in der
Truppe sind nicht ganz einfach zu handhaben: Obergefreiter Knuddel (ein
Zwerg), Obergefreiter Detritus (ein Troll) und Obergefreitin Angua (eine
Frau!!). Ja, moderne Zeiten brechen an. Doch während sich Zwerg und
Troll gegenseitig an die Gurgel gehen, hat Angua ein Geheimnis... sie
ist ein Werwolf. Zusammen mit den Oldies Korporal Karotte (2-m-Zwerg mit
deutlich menschlichen Ausmaßen) Nobbs und Colon bilden diese Anwärter
die Nachtwache der Stadt. Terry Pratchett entführt die Hörer mit dieser frühen Stadtwache-Geschichte in die ultraschräge Scheibenwelt. Meiner Meinung nach ist "Helle Barden" eins seiner besten Bücher, und auch wer noch nie mit der Discworld und ihren eigentümlichen Bewohnern in Berührung gekommen ist, kann hier bedenkenlos einsteigen. Die tumultige Story um die ungleichen Mannen der Nachtwache, die mit explodierenden Drachen, Kämpfen zwischen Trollen und Zwergen, Intrigen, Liebe, Clowns, verschwiegenen Assassinen, sprechenden Hunden und vor allem dem unheimlichen GFÄHR ausstaffiert ist, bietet einfach großartige Unterhaltung. Pratchett nimmt dabei so allerlei auf die Schippe, vor allem aber geht er mit viel Ironie und Wortwitz zugange, und wenn er auf die vielen Vorurteile zu schreiben kommt, die zwischen Zwergen und Trollen herrschen, fließen beim Hören die Lachtränen. Dass aus Knuddel und Detritus letztendlich doch noch die dicksten Freunde werden, ist eigentlich klar, sorgt aber dennoch für viele Stunden Hörfreude. ... und dann gilt es ja auch noch den Mörder zu stellen... Rufus Beck ist der wunderbare Erzähler dieser inszenierten
Lesung, und wer ihn kennt, weiß um seine Sprecher-Qualitäten.
Jede Figur wird ausdrucksstark zum Leben erweckt. Das hat Klasse. Unterlegt
mit (schrägen) Geräuschen und (noch viel schrägeren) Musikeinsprengseln
hat Schall-und-Wahn-Macher Thomas Krüger wieder ein tolles Hörbuch
herausgebracht, das man uneingeschränkt empfehlen kann. Nur schade,
dass auch dieses Werk wieder stark gekürzt ist. Ich würde mir
wünschen, dass die genialen Scheibenwelt-Bücher einmal als ungekürzte
Lesungen erscheinen. Das GFÄHR hält die Stadtwache in Atem - und
die Hörer bei Laune - Top!!
Weitere Infos: http://www.random-house-audio.de |