Bob Lexington

Point Whitmark 33: Das Schloss des Blutmalers

Hörspiel
Spielzeit: ca. 64 Minuten
Label: Decision Products (Sony Music)
1 CD

Regie: Volker Sassenberg

Sprecher:
Jürg Löw - Erzähler
Sven Plate - Jay Lawrence
Kim Hasper - Tom Cole
Gerrit Schmidt-Foss - Derek Ashby
u.a.


Covertext:
Im Zuge einer Reportage über walisische Architektur werden Jay, Tom und Derek von einem Unwetter überrascht und gezwungen, die Nacht auf Glamorgan Castle zu verbringen. Ist es nur ein Gerücht, oder hat sich der Burgherr wirklich innerhalb des verlassenen Gemäuers begraben lassen? Es heißt, die Gemälde in den düsteren Korridoren wurden mit echtem Blut gemalt. Die Jungen stoßen das Tor zu einem lange vergessenen Geheimnis auf. Als körperlose Schreie durch die einsamen Flure hallen, gibt es für sie kein Entrinnen.


Kritik:

Mit "Das Schloss des Blutmalers" wird eine Folge geboten, die sich deutlich von den letzten abhebt: Die Story spielt außerhalb von Point Whitmark, auf und in der Nähe von Glamorgan Castle, wo Derek, Jay und Tom sich mal richtig gruseln dürfen... ;-)

Der Cast gefällt mir diesmal sehr: Neben Claus-Dieter Clausnitzer als Yvain Gwladys sind es vor allem Hannelore Minkus als Adwen Cadoc und Bert Franzke als Maddox Jones, die hier für eine prächtige Stimmen-Atmosphäre sorgen.

Wieder hapert es allerdings heftig an musikalischer Unterstützung, und man vermisst die starken Stücke aus vergangenen Point-Whitmark-Tagen. Die Musik plätschert lustlos dahin, und nicht einmal in den Schlüssel-Szenen wird sie dick genug aufgetragen. Sehr sehr schade.

Dafür hat man sich auf einzelne Effekte konzentriert, die die düstere Gruselatmosphäre in den Schlossgängen perfekt ans Ohr transportieren, und auch die übrige Geräuschkulisse ist passend - vom Schafsgeblöke bis zu den vielen anderen leisen Hintergrundgeräuschen. Was dagegen die Ohren strapaziert, sind die ständigen dumpfen und viel zu leise eingemischten "Durch-die-Wand"-Gespräche.

Ich weiß nicht wirklich, was ich von der Folge halten soll: die Gruselatmosphäre ist gut, die musikalische Untermalung aber eine Katastrophe, die Story selbst ist sehr unübersichtlich, da ständig einer der Jungs von den anderen getrennt wird, und der Erzähler das leider nicht ausreichend kommentiert. Dafür wartet die Geschichte aber mit einer guten Lösung auf. Und humorig sind vor allem die Seitenhiebe auf die walisische Sprache und ein paar Sprüche des Radiosender-Trios - das macht Laune.


Fazit:

Insgesamt hinterlässt "Das Schloss des Blutmalers" ein sehr zwiespältiges Gefühl: düster und gruselig, aber hier war definitiv viel, viel mehr drin



Weitere Infos: http://www.point-whitmark.de