Jan Gaspard

Offenbarung 23 (43): Totale Vernichtung

Gesamtspielzeit: ca. 63 Minuten
Label: Highscore Music
8,90 Euro


Sprecher:
Alex Turrek, Marie Bierstedt, Helmut Krauss, Uve Teschner, Jens Riewa, Xavier Naidoo, Ulrike Stürzbecher, Till Hagen, Jaron Löwenberg, Martin Kessler, Peter Weis u.a.


Inhalt:
Im Jahr 1999 kam es im Montblanc-Tunnel zur Katastrophe: 56 Stunden wütete damals ein über 1000 Grad heißes Feuer unter dem "Aiguille du Midi"-Massiv, 39 Menschen starben, drei Jahre dauerten die Aufräumungsarbeiten. Der Berliner Hacker Georg Brand entdeckt, dass das Unglück eigentlich im Niemandsland zwischen Italien und Frankreich geschah - rechtsfreier Raum also. War es also tatsächlich "nur" ein Unglück, was damals geschah? Und was verbrannte wirklich alles in dem Höllenfeuer tief im Innern des "weißen Berges"?



Kritik:

Zentrales Thema von "Totale Vernichtung" ist die Brandkatastrophe im Montblanc-Tunnel. Nach einer kurzen Rückblende in die Tunnelhölle im Jahr 1999 erläutert Sprecher Helmut Krauss kurz die Beweggründe für diese Szene. Dann startet das eigentliche Hörspielgeschehen: Georg Brand ermittelt am und im Montblanc, denn er glaubt nicht daran, dass der damalige Brand ein Unfall war. Und mitten im Berg bekommen Georg und seine Mitstreiter dann Gewissheit ... und haben eine merkwürdige Begegnung...

Endlich ist es wieder da, das echte Offenbarung-23-Feeling! Nach dem eher schwachen Staffelstart der Folge 42 bietet diese direkte Anschlussfolge 43 das altbewährte Flair, das die Serie auszeichnet: eine Verschwörungstheorie wird unter die Lupe genommen, die Szenerie rund um den Montblanc wird haargenau ins Auge gefasst, und wer will, kann die vielen im Hörspiel erwähnten Recherchen auch selbst nachempfinden - mithilfe des Internets und Google Earth.

Das Verschwörungsthema der Folge ist interessant und gut aufgearbeitet, und das Hörspiel selbst spannend, kurzweilig und unterhaltsam geraten. Autor Jan Gaspard lässt einige Figuren weiter an Kontur gewinnen, und es kommt zu überraschenden Enthüllungen, Ereignissen und Begegnungen.

Atmosphärisch bewegt man sich auf durchschnittlichem Level - eine solide Geräuschkulisse und viele Musikeinsprengsel begleiten die Story. Etwas zu flach ist die Intro-Szene im Tunnelinferno geraten, hier wäre deutlich mehr drin gewesen, was die Geräusche angeht. Ansonsten geht die Kulisse in Ordnung, vor allem die Szenen in den neuen Fluchttunneln haben Flair.

Die Sprecher machen durch die Bank einen guten Job, allen voran Alexander Turrek überzeugt in seiner (noch) neuen Hauptrolle als Georg Brand, und auch Marie Bierstedt spielt gewohnt stark. Einen ebenfalls sehr gelungenen Auftritt hat Martin Kessler.

Leider ist das Ende des Hörspiels sehr unrealistisch geraten, was die Hörfreude etwas eintrübt.
Achtung, Spoiler!! --- Dass ein maßloser, skrupelloser Unternehmer aufgrund der Anschuldigungen heulend zusammenbricht und sich erschießt, ist absolut lächerlich. ---


Fazit:

Eine solide, unterhaltsame Folge mit dem altbewährten Verschwörungs-Flair, nur das schwache Ende trübt den Gesamteindruck etwas



Infos und Hörproben: http://www.folgenreich.de/