Graham Moore

Die letzten Tage der Nacht

Gelesen von David Nathan

Lübbe Audio
Hörbuch Litcom
422 Minuten
ISBN: 978-3-7857-5484-9 


Inhalt:

New York, 1888. Thomas Edison hat mit seiner bahnbrechenden Erfindung der Glühbirne ein Wunder gewirkt. Die Elektrizität ist geboren, die dunklen Tage der Menschheit sind Vergangenheit. Nur eine Sache steht Edison und seinem Monopol im Weg, sein Konkurrent George Westinghouse. Zwischen den beiden Männern entbrennt ein juristischer Kampf, es geht um die Milliarden-Dollar-Frage: Wer hat die Glühbirne wirklich erfunden? Und wer hat also die Macht, ein ganzes Land zu elektrifizieren?


Kritik:

1888. In New York werden die ersten Straßenzüge von Glühbirnen erhellt! Was für uns eine Banalität ist, war damals eine Sensation. Und genau darüber berichtet Graham Moore in "Die letzten Tage der Nacht".
Die Geschichte wird aus der Perspektive des jungen Patentanwalts Paul Cravath erzählt. Sein Mandant: der berühmte Erfinder und Geschäftsmann George Westinghaus. Dessen Kontrahent: der berühmte Thomas Edison. Um was es geht? Um nichts Geringeres als das Patent auf die Glühbirne. Wer es zuerkannt bekommt, dem winken Ansehen und Reichtum - und große Macht. Und so entbrennt der große "Stromkrieg", um den es in diesem Buch geht.

Dabei treten noch weitere Persönlichkeiten auf, die man kennt:

Nicola Tesla erfand den Wechselstrom, der in direkter Konkurrzenz zum von Edison verfochtenem  Gleichstrom stand, aber damals schon theoretisch über sehr viele Vorteile verfügte. Auch diese Geschichte nimmt im Buch Gestalt an, ebenso wie die Auswüchse dieses Wettbewerbs, der indirekt zur Entwicklung des elektischen Stuhls führte (was hier sehr anschaulich beschrieben wird).

Ebenso hat Graham Bell eine kleine Rolle in diesem spannenden (Hör-)Buch, dessen Figuren sehr gekonnt und lebendig beschrieben werden.

So hört man erstaunt vom exzentrischen Tesla, der einen Lachs nicht isst, weil dessen Volumen auf dem Teller nicht durch 3 teilbar ist und der total ausflippt, weil ein fremdes Haar auf seinem Ärmel liegt.

Die Geschichte ist absolut hörenswert, hochinteressant, bietet viel Wissenswertes um die Erfindung der Glühbirne und das ausgehende neunzehnte Jahrhundert, ist zudem mit interessanten Charakteren nur so gespickt und erzählt auch ein Stück Wirtschaftsgeschichte, so zum Beispiel die Entstehung von General Electric.

Graham Moore schreibt außerordentlich gut, und mit David Nathan wurde ein ebenso begnadeter Sprecher für das Buch gefunden. Dass sich "Die letzten Tage der Nacht" sehr nah an der Realität hält und nur für den Spannungsbogen die Geschichte etwas komprimiert erzählt, ist dabei nur einer der vielen Pluspunkte des Romans.

Es würde mich nicht wundern, wenn das Buch bald verfilmt würde - der Film spult sich beim Hören sowieso schon mühelos vor dem inneren Auge ab.


Fazit:

Spannend wie ein Krimi, historisch und wissenschaftlich hervorragend aufbereitet und absolut hörenswert - Top-Unterhaltung!


Infos und Hörproben gibt es hier: http://www.luebbe.de