André Minninger

MindNapping (15): Einsamer Anruf

Hörspiel
Produktion: Audionarchie
Vertrieb: Highscore Music
1 CD


Sprecher:

Gabi Libbach, Oliver Böttcher, Katharina von Keller, Anja Topf, Michael von Rospatt, Rüdiger Schulzki, Luise Lunow, Robert Missler, Alexandra Doerk, Martin Sabel, Philine Peters-Arnolds u.a.
u.a.


Inhalt:
"Haben Sie Skrupel, Melanie? Dann sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht besser belegte Brötchen beim Stadtbäcker verkaufen sollten. Ich kenne keine Skrupel, Viola. Ich dachte ja nur, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir- "Wir arbeiten hier nicht im Kindergarten! Obwohl sich in unserer Kartei auch Liebhaber von Windeln und Schnullern herumtollen. Aber zu Demonstrationszwecken ist dieser 'Gummi-Teddy' ein ideales Paradebeispiel menschlicher Abgründe und eine Vorschau auf das, was Sie hier erwartet. Erwarten kann"


Kritik:

Um ihr Studium zu finanzieren, bewirbt sich Melanie Solweik bei einer Erotik-Hotline - und bekommt nach einem "Probe"telefonat prompt den Job. Doch schon bald hat Melanie einen echt schrägen Kunden am Ohr... die "schwarze Drossel", die sich damit brüstet, Frauen zu erdrosseln... Schnell kippt die Stimmung, und die "Drossel" scheint mehr über Melanie zu wissen, als dieser recht sein kann... Arbeitsörtlichkeit, Heimadresse, Familie - der schräge Vogel treibt ein übles Spiel und kommt Melanie gefährlich nahe...

"Einsamer Anruf" ist André Minningers erster Versuch als "Erwachsenen"-Autor. Leider ist dieser "Ausflug" nicht ganz geglückt, denn mit der Reihe "MindNapping" verbindet der Hörer Doppelbödiges, vielleicht gar Horror - auf jeden Fall aber mehr Thriller - vor allem in der Auflösung, die in dieser Folge dem Konzept der Reihe nicht gerecht wird.

Über weite Strecken ist die Handlung zäh und langatmig, vor allem in der nacherzählten Besuchspassage, für deren Einbau es so keinen Grund gibt, oder in der Szene, als Melanie mit ihrem Freund spricht - eine völlig redundante Szene, die einfach nur die Story streckt.

Dazu kommen hölzerne Dialoge und vor allem Sprecher, die unmotiviert wirken. Vor allem Gabi Libbach hinterlässt keinen guten Eindruck: mal steril, mal komplett überbetont, mal völlig bezugslos in ihren Dialogen mit Anja Topf - und damit ist sie leider nicht alleine. Auch Michael von Rospatt kann als durchgeknallter Psycho nicht überzeugen. Einzig Anja Topf liefert gute Arbeit ab.

Die Musik ist in Teilen richtig catchy, vergibt aber dennoch zu viele Chancen, die sterile Atmophäre aufzubrechen und das Geschehen lebendiger zu gestalten.


Fazit:

Schwache Folge der cleveren Reihe

Weitere Infos: http://www.audionarchie.de/mindnapping.html