Simon X. Rost MindNapping (04): Flutnacht Hörspiel |
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Der einsame Job als Vogelwärter auf einer kleinen Insel kommt Tim Felton gerade recht: noch nicht lange ist es her, dass er seine Freundin bei einem Unfall verloren hat, und Menschen(mengen) sind ihm ein Greuel. Was könnte da besser sein als die Abgeschiedenheit und das beschauliche Leben, das Brooks Island ihm zu bieten scheint? Doch natürlich kommt alles anders: Tim muss schon bald erkennen, dass sein Vorgänger unter mysteriösen Umständen verschwunden ist, und als nach einem Sturm eine Fremde auf Brooks Island strandet, nimmt ein lebensgefährliches Spiel seinen Lauf... Mit Simon X. Rost konnte Patrick Holtheuer einen neuen Autor für seine Reihe Mindnapping engagieren, der im Bereich Psychothriller mit "Mitschnitt" und dem "Darkside Park" schon sein Können unter Beweis gestellt hat. Rost präsentiert mit "Flutnacht" eine kammerspielartige Mindnapping-Folge, die den Hörer mit einer schwer durchschaubaren Story konfrontiert, die zudem dicht und spannend erzählt ist und so manche Überraschung bereit hält - wobei das Ende dann doch sehr sehr überraschend kommt und sich nicht so recht ins Gesamtbild einfügen will. Ganze vier Sprecher tummeln sich in dem 71-minütigen
Hörspiel, und gerade deshalb ist es wichtig, dass diese voll in ihrer
Rollen aufgehen. Mit Christian Stark in der Hauptrolle als Tim Felton
und Ich-Erzähler hat man eine sehr gute Wahl getroffen, ebenso mit
der zweiten Hauptrollenbesetzung, Marion von Stengel, die hier als undurchschaubare
Susan auftrumpft. Auch Udo Schenk als Graham Penn und Reent Reins als
Frank Laughton machen einen tollen Job - und man hört "Flutnacht"
an, dass die Regie alles richtig gemacht hat. Kompositorisch hält sich die Folge eher im durchschnittlichen
Bereich, und hier wäre deutlich mehr drin gewesen, um den Psychothriller
auch musikalisch zu (unter)stützen. Es gibt einige kurze Szene-Unterbrecher,
die ihre Wirkung sehr gut entfalten, in der Tagebuchszene aber ist die
Musik zu aufdringlich und schlichtweg unpassend: hier wird mit klassischen,
viel zu harmonischen Klavierklängen gearbeitet, was den unheilschwangeren
Tagebucheintragungen nicht im Mindesten Rechnung trägt.
Bis auf wenige Kritikpunkte ist "Flutnacht"
eine richtig gute Mindnapping-Folge: packend, wendungsreich, toll gespielt
- Empfehlung! Weitere Infos: http://www.audionarchie.de/mindnapping.html
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