Ivar Leon Menger

GHOSTBOX - Staffel 1

Der Tod ist nicht das Ende

Hörspiel
Spieldauer: 10 Stunden und 30 Minuten
audible Originals - Exklusiv bei Audible - ausschließlich im Download erhältlich


Buch und Regie: Ivar Leon Menger


Sprecher:

Yvonne Greitzke (Lena Gruenwald), Joachim Tennstedt (KHK Axel Fuchs), Tom Vogt (Prof. Dr. Stefan Magnus), Nico Sablik (KOK Kevin Damboldt), Luisa Wietzorek (Marie Dupois), Timmo Niesner (Alexander Kant), Luise Helm (Jenny Maier), Peter Flechtner (Frank Hoffmann), Cathlen Gawlich (Susanne Keil), Maria Koschny (Katrin Tauber), Konrad Bösherz (Thomas Koch), Tanja Geke (Judith Giesinger), Patrick Bach (Daniel Gruenwald), Till Hagen, David Turba, Maxi Häcke, Jan-David Rönfeldt, Johannes Berenz, Erich Räuker, Uve Teschner, Anke Reitzenstein, Thomas Schmuckert, Matti Klemm, Detlef Bierstedt, Loretta Stern, Karlina Klemm, Tobias Müller, Dieter Memel, Ranga Yogeshwar, Jens Riewa, Sebastian Fitzek, Christoph Banken, Vera Teltz, Wolfgang Condrus, Andreas Fröhlich, David Nathan, Ludwig Niesner, Marie Bierstedt, Julian Tennstedt, Felix Spieß, Gergana Muskalla, Bernd Nieschalk, Natalie Conrad, Elliot Jones, Sylta Fee Wegmann, Thomas Plum, Andreas Sartorius, Nele Schinz, Martha Schinz, Jürgen Kluckert


Inhalt:
Schon seit Wochen ist Lena Gruenwald (Yvonne Greitzke) auf der Suche nach der perfekten Story, um endlich als Redakteurin beim Berliner Tagesspiegel übernommen zu werden. Dabei wird die junge Journalismus-Praktikantin von einem Thema ganz besonders angezogen: dem Jenseits. Auch auf Lenas privatem Youtube-Kanal dreht sich alles nur um Geister, Ouija-Boards oder Tarotkarten.
Doch eines Tages kommt die Dreiundzwanzigjährige dem Tod näher, als sie geahnt hätte – beginnend mit einer unerwarteten Nachricht aus Heidelberg: Ihr Bruder, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat, hat sich aus unerklärlichen Gründen das Leben genommen. Widerwillig reist Lena in die romantische Touristenstadt am Neckar, um seinen Nachlass zu regeln.
Dabei stößt sie auf ein dunkles Geheimnis – eine revolutionäre, hochgeheime Forschung an der Uniklinik Heidelberg, an der auch ihr Bruder mitgearbeitet hat. Eine Maschine, mit der die Erfüllung eines Menschheitstraums bald Wirklichkeit werden soll. Um die Hintergründe seines Suizids besser zu verstehen, begibt sich Lena auf eine gefährliche Recherche-Reise, bei der sie nicht nur ihren Verstand zu verlieren droht, sondern auch ihr Leben …


Kritik:

Es war im November 2017, als Ivar mit dem Sammeln von Ideen für sein aktuelles Hörspielprojekt GHOSTBOX begann. Es folgte der Vertrag für die neue Serie bei audible, dann ein eigenes Produktionstagebuch für die Serie ohne Namen. Danach folgten peu à peu die Aufnahmesessions und damit auch die Namen der beteiligten Sprecher ... es wurde immer spannender, und wer das Produktionstagebuch verfolgte, bekam immer mehr Appetit auf die Serie, die dann auch endlich ihren Namen bekam: GHOSTBOX.

Ein Blick ins World Wide Web triggerte noch mehr: "Sogenannte Ghost- oder Spirit-Boxes sollen die Live-Kommunikation mit Geistern ermöglichen." Damit wuchs die Spannung noch mehr! Glücklicherweise hat das Warten jetzt ein Ende, denn nun ist es soweit: GHOSTBOX ist fertig und kann ab heute über audible gekauft und gehört werden.

Beim Lesen der Inhaltsangabe wird schnell klar: GHOSTBOX ist sehr komplex, und ein kurzer Umriss, ohne zuviel vom Inhalt zu verraten, ist recht schwierig an den Leser zu bringen.

Hauptperson von GHOSTBOX Staffel 1 ist die junge, engagierte, ehrgeizige Lena Gruenwald, die in Berlin lebt und arbeitet. Dabei zieht Lena ein Thema immer wieder magisch an: der Tod. Doch dann kommt ihr der Tod näher als geplant. Die Polizei steht vor der Tür und bittet sie nach Heidelberg zu fahren, um den Nachlass ihres soeben unerwartet verstorbenen Bruders Daniel zu regeln. Dieser hat scheinbar Selbstmord begangen. Doch Lena stößt bei ihren eigenen Ermittlungen in Heidelberg auf ein unfassbares Geheimnis, das sie selbst in allergrößte Gefahr bringt ...

Was hat es auf sich mit den geheimen Forschungen an der Universität, in die ihr Bruder verwickelt war? Und was hat ein Serienmörder mit alldem zu tun? 

Dass Ivar Leon Menger brillante Ideen hat, hat sich seit dem DARKSIDE PARK in der Hörspiel-Szene längst herumgesprochen. Und dass er großartige Hörspiele macht, allerspätestens seit seiner dreiteiligen Knaller-Serie MONSTER 1983, die ebenfalls bei audible erschienen ist.

GHOSTBOX ist ein weiterer großer Wurf, wenn auch mit Sicherheit weit weniger eingängig als MONSTER 1983. Thema und Setting sind einmal mehr Neuland, und die Story ist hochkomplex und verschachtelt und verlangt volle Konzentration beim Hören. 

Mit den Handlungsorten wechseln auch immer wieder die Figuren. GHOSTBOX verfolgt (wie auch schon MONSTER 1983) eine große Anzahl von Charakteren - mal ist es Lena, mal ein Stalker, mal eine Blumenladenbesitzerin, mal die Kripobeamten, mal einige Studenten - langweilig wird es nie.

Die Handlung ist wendungsreich, und einige Szenen werden mehr als einmal erzählt - dann aber aus einer neuen Sicht, die mehr Klarheit an den Hörer bringt. So hat man viele Male den Eindruck, die Fäden irgendwie nicht richtig sortieren zu können - genau wie Lena befindet sich der Hörer inmitten eines großen Netzes und sieht nicht, wer im Hintergrund die Strippen zieht.

Bis zur letzten Sekunde ist GHOSTBOX überraschend und sorgt für viel Emotion und Nervenkitzel. Dafür kann man auch über ein paar Längen hinwegsehen, die sich immer mal wieder auftun, und ein paar zu häufige "Na ja"s, die immer wieder durch die Dialoge geistern - am Ende laufen alle Fäden langsam aber sicher zusammen, und das mit vielen kleinen und großen Aha-Momenten. 

Das Skript von GHOSTBOX ist aufgebaut wie ein Labyrinth, man stolpert durch die undurchsichtige Geschichte und fühlt sich als Spielball in einem mysteriösen Spiel. GHOSTBOX spielt mit den Gefühlen und der Gewissheit des Hörers. Und das sehr sehr geschickt.

Produktionstechnisch ist GHOSTBOX allererste Sahne und bietet viele kleine Schmankerl, die einfach großen Spaß machen: 

So fährt man beim Hören über Kopfhörer - genau wie Lena - beim Klingeln des Weckers hoch. Effektvoll geht es zu beim Begehen des Schlangenwegs hoch auf die Aussichtsplattform am Philosphenweg in Heidelberg, und die rasche Schnittfolge vom Verschlafen Lenas bis hinein in die Redaktion macht ebenfalls Laune. Ebenso ist der geschickte Szenenwechsel mit dem "Wir wissen immer noch nicht, wer sie ist"-Übergang sehr gelungen. Tolle Elemente auf jeden Fall!

Ganz allgemein ist GHOSTBOX mit einer sagenhaft guten Atmosphäre ausgestattet: egal ob auf dem Campus, in der Kantine, ob Goldammer-Gezwitscher im Park, Krankenwagensirenen in der Ferne, alles, wirklich alles wirkt absolut authentisch.

Großartig sind ebenfalls die Sprecher, die Ivar für GHOSTBOX gecastet hat. Einige kennt man bereits aus MONSTER 1983: Luise Helm, Joachim Tennstedt, Luisa Wietzorek, David Nathan und weitere wurden für GHOSTBOX erneut gebeten - wenn auch nicht alle für Hauptrollen.

Yvonne Greitzke als Lena Gruenwald spielt herausragend, auch Joachim Tennstedt als KHK Axel Fuchs, Tom Vogt als Prof. Dr. Stefan Magnus, Nico Sablik als KOK Kevin Damboldt, Luisa Wietzorek als Lenas Freundin Marie Dupois, Patrick Bach als Daniel Gruenwald, Peter Flechtner, Maria Koschny, Konrad Bösherz ... man könnte sie alle aufzählen, zu hören sind nur absolute Top-Leistungen - was auch für eine hervorragende Regie-Leistung spricht.

Bis in die kleinste Nebenrolle sind hochkarätige Stimmen mit an Bord, zum Beispiel Detlef Bierstedt, David Nathan und - ebenfalls großartig - Wolfgang Condrus.

GHOSTBOX ist als Serie konzipiert, und ich freue mich jetzt schon riesig auf die zweite Staffel. Was uns da wohl erwartet?


Fazit:

GHOSTBOX - Der Tod ist nicht das Ende: überraschend, emotionsgeladen, spannend, die Nerven kitzelnd; die kleinen Hänger verzeiht man gerne - für mich mal wieder ein echter Mind-Catcher. Wann kommt nochmal die zweite Staffel? ;-) ... Command Next ...



Infos, Hörproben und Download des kompletten Hörspiels:
http://www.audible.de/