Nikolai v. Michalewsky

Mark Brandis (17) - Alarm für die Erde 1

Sci-Fi-Hörspiel
ca. 61 Minuten
Label: Folgenreich/Produktion: Interplanar
1 CD; Euro 8,99

Nikolai v. Michalewsky

Mark Brandis (18) - Alarm für die Erde 2

Sci-Fi-Hörspiel
ca. 52 Minuten
Label: Folgenreich/Produktion: Interplanar
1 CD; Euro 8,99

Sprecher:
Cmdr. Mark Brandis: Michael Lott
David Nathan, Gerhart Hinze, Marion von Stengel, Dorothea Anna Hagena, Oliver Rohrbeck, Ulrike Kopfer, Martin Keßler, Jan Spitzer, Claudia Urbschat-Mingues, Uve Teschner, Thomas Nero Wolff, Wolf Frass, Wolfgang Kaven, Meylan Chao, Holger Umbreit, Reinhard Kuhnert u.a.


Manuskript: Balthasar v. Weymarn, nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai v. Michalewsky
Produktion, Regie und Schnitt: Joachim-C. Redeker, Balthasar v. Weymarn
Sounddesign und Musik: Jochim-C. Redeker

Inhalt Folge 17:
2129: Kein ruhiges Weihnachten für Commander Brandis und seine Crew. Die Evakuierungsmaßnahmen eines Gebiets von 500 km² um den Kilimandscharo in Ostafrika stellt die Logistik der Helfer bereits vor unüberwindbare Probleme. Anscheinend immun gegen die radioaktive Strahlung schießen selbsternannte Freiheitskämpfer, die "Fliegenden Löwen", auf die Hilfstruppen. Und Ruth wartet verunglückt in einem gestrandeten Transporter bei Nairobi auf Rettung ...
Diese Geschichte setzt Operation Sonnenfracht fort & findet ihren Abschluss in Alarm für die Erde (Teil 2 von 2)

Inhalt Folge 18:
2130: Die tödliche Mischung aus Vulkanlava und hochradioaktivem Atommüll verseucht immer größere Teile Afrikas. Hochkommissar Mark Brandis hat alle Hände voll zu tun, um die Evakuierungs-maßnahmen mit den eintreffenden Katastrophenmeldungen zu koordinieren. Allen Bemühungen zum Trotz haben die »Fliegenden Löwen« zunehmend Erfolg damit, die Menschen in den betroffenen Gebieten zum Bleiben zu bewegen. In Peking reift ein Plan, wie man sich das Chaos am besten zunutze machen könnte ...
Diese Geschichte ist die Fortsetzung von Alarm für die Erde (Teil 1 von 2) .


Kritik:

Mit den beiden Folgen "Alarm für die Erde" 1 + 2 (Folgen 17 + 18) wird die spannende Folge 16 ("Operation Sonnenfracht") erbarmungslos weitergetrieben und zu einem dramatischen Ende gebracht:

Folge 17: Während Mark Brandis einen Kampf gegen Windmühlen im Gebiet um den Kilimandscharo führt, wo das Atomendlager die ganze Region verseucht hat, ist Ruth nahe Nairobi abgestürzt - Mark muss sich einmal mehr gegen seine eigentliche Aufgabe stellen und startet eine lebensgefährliche Rettungsaktion an allen Befehlen vorbei - er begibt sich mitten ins Gebiet der "Fliegenden Löwen", einer Gruppe von Freiheitskämpfern, die ihre eigene Ziele verfolgen und die Evakuierung der Gegend sabotieren, wo sie nur können - und die dabei auch über Leichen gehen...

Folge 18: Als die nervenzermürbenden Arbeiten in Afrika immer mehr Opfer fordern und eine menschenverachtende Direktive namens Q-Papier die zu rettenden Menschen in eine makabre Klassengesellschaft einteilt, erleidet Mark Brandis einen Burn-Out, der die Lage vor Ort noch verschlimmert. Die heikle Situation eskaliert - nicht zuletzt, weil Peking im Begriff steht, die furchtbare Lage in Afrika für eigene politsche Zwecke auszunutzen ...

Eine superspannende, politsche Story wird hier erzählt, die einmal mehr beweist, dass "Mark Brandis" keineswegs "nur" simple Sience Fiction ist, die man eben mal so nebenher konsumiert. Topaktuell sind die Themen, mit denen sich Autor Nikolai v. Michalewsky bereits in den Siebzigerjahren befasst hat, und die bis heute nichts von ihrer Eindringlichkeit und Wichtigkeit verloren haben. Es geht um Atommüllendlager (in einem Vulkan im armen Afrika!) und die Verantwortungslosigkeit der Generation der Mächtigen, die solche absurden politischen Entscheidungen gefällt hat - ebenso wie um die Einteilung der Menschheit in lebenswerte und nicht lebenswerte Existenzen. Ganz starker Tobak also, der uns alle auch heute angeht.

Die sehr guten Sprecherleistungen werden dieses Mal leider etwas getrübt von Dorothea Anna Hagena, die es nicht schafft, die verunglückte und völlig verzweifelte Ruth realistisch zu verkörpern (Folge 17). Gleiches gilt leider für Ulrike Kapfer alias Iris Monniér, die nicht so angespannt klingt, dass man ihr die Rolle in allen Momenten abnimmt (ebenfalls Folge 17). Schade, denn der Rest der Riege - von Michael Lott über Claudia Urbschat-Mingues und Marion von Stengel bei den Frauen bis hin zu David Nathan, Oliver Rohrbeck und Jan Spitzer in den männlichen Parts spielt begeisternwert und mitreißend wie eh und je.

Die Sounds und Musikeinspielungen sind einmal mehr bombenstark und die Atmosphäre zum Schneiden - absolut erstklassig und wohl mit Abstand eine der besten Klangkulissen, die es momentan in Hörspielen - quer durch alle Genres - zu hören gibt. Allein schon hierfür hat sich die Serie ein Mega-Lob verdient - das hat Hollywood-Charakter und ist einfach top!

Auch die Cover sind wieder hervorragend illustriert und runden die nahezu perfekte Produktion sehenswert ab.


Fazit:

Mit "Alarm für die Erde" wird ganz starker Tobak im "Mark-Brandis-Universum" geboten - hochdramatisch, aber mit versöhnlichem Abschluss gehört diese Doppelfolge mit minimalen Abstrichen zum Besten der Referenz-Serie bislang - Hörtipp!



Infos und Hörproben: http://www.interplanar.de und http://www.folgenreich.de