Thomas Mann Die großen Hörspiele Buddenbrooks / Der Zauberberg / Der Tod in Venedig Hörspiele |
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Sprecher Buddenbrooks: Sprecher Der Zauberberg: Sprecher Der Tod in Venedig: Inhalt:
"Buddenbrooks" ist das schillernde Porträt der gleichnamigen Kaufmannsfamilie. Eine repräsentative "Seelengeschichte des deutschen Bürgertums, von dem nicht nur dieses selbst, sondern auch das europäische Bürgertum überhaupt sich angesprochen fühlen könnte", nannte Thomas Mann seinen Roman selbst. Vier Generationen eines Lübecker Kaufmannshauses porträtiert der Roman, und die Handlung erstreckt sich über vierzig Jahre - von 1835 bis 1877 - bis der Untergang der Buddenbrooks ansteht - gleichzusetzen mit dem Verfallsprozess des patrizischen Bürgertums. Die 478 Minuten lange Produktion des Hessischen Rundfunks aus dem Jahre 1965 unter der Regie von Wolfgang Liebeneiner ist eines der ganz großen Hörspiele der deutschen Rundfunkgeschichte. Für die großartige
Umsetzung des weltberühmten Romans hat man einen Sprechercast herangezogen,
der mit einem Who-is-who der damaligen ersten Garde an Schauspielern aufwartete:
Gert Westphal, Dieter Borsche, Lil Dagover, Hans Tügel, Wolfgang
Liebeneiner, Gisela Zoch-Westphal, Gisela Peltzer, Horst Tappert, Kurt
Ebbinghaus, Hans Quest, Claus Biederstaedt, Hans Korte und viele viele
andere geben sich die Klinke in die Hand. Ein gewaltiger Cast, der schon
alleine für großartige Unterhaltung sorgen würde, wäre
da nicht die faszinierende Geschichte, in die man nach kurzer Eingewöhnungsphase
(es werden am Anfang sehr viele Charaktere vorgestellt) versinkt. Mit
Gert Westphal hat dieses Mammut-Hörspiel einen kongenialen Erzähler
bekommen, der mit viel Witz und ebenso vielen Nuancen im Tonfall die Dialoge
gekonnt unterbricht - und sich von diesen auch immer wieder unterbrechen
lässt. Das ist klasse gemacht! "Der Zauberberg" gilt als Jahrhundertroman und erzählt die Krankengeschichte des jungen Hans Castorp. Castorp reist eigentlich nur für drei Wochen nach Davos, um seinen kranken Vetter zu besuchen, der dort in einer Lungenklinik untergebracht ist. Doch dann diagnostiziert Hofrat Behrens ein Lungenleiden bei ihm, und der Aufenthalt des jungen Ingenieurs zieht sich über Jahre hin... Der 1. Weltkrieg schließlich reißt den "verlorenen" Castorp brutal ins Leben zurück. Die 530 Minuten lange Produktion des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahre 2000 unter der Regie von Ulrich Lampen und mit den eindrücklichen Kompositionen von Michael Riessler ist ein kleiner Geniestreich, was die Umsetzung der literarischen Vorlage angeht. Ulrich Lampen hat die Rollen
gekonnt besetzt: Neben Erzähler Udo Samel spricht Konstantin Graudus
den Hans Castorp, Hans-Werner Meyer, ein großartig aufgelegter Felix
von Manteuffel, Friedhelm Ptok (begnadet als Hofrat Behrens!) und viele
andere sind in weiteren Rollen zu hören. "Der Tod in Venedig" schließt den Reigen: Der alternde Schriftsteller Gustav von Aschenbach reist, von Reiselust und Fernweh erfasst, nach Venedig. In der fiebrig-schwülen Atmosphäre der italienischen Stadt zerfällt seine bislang gelebte Disziplin langsam aber unaufhaltsam. Er begegnet dem polnischen Knaben Tadzio und verfällt diesem "göttlichen Wesen" bald vollständig. Aber dann bricht die Cholera in der Lagunenstadt aus, und Aschenbach handelt zu spät... Die 153 Minuten lange Produktion des HR/NDR aus dem Jahre 2009 - ebenfalls unter der Regie von Ulrich Lampen und mit Kompositionen von Michael Riessler - beendet die Sammlung von Thomas-Mann-Hörspielen. Mit Ulrich Noethen, Rüdiger
Vogler, Felix von Manteuffel, Heinrich Giskes, Sylvester Groth, Christian
Redl ist das Hörspiel gut besetzt. Der Kniff, die langen Erzählertexte
stereo hörbar auf die unterschiedlichen Boxen zu legen, kommt dem
erzählerlastigen Werk sehr entgegen. Faszinierend auch hier
die Stimmung, die vor allem die Musik von Michael Riessler hinterlässt.
Eine sehr einfühlsame Vertonung der morbid-faszinierenden berühmten
Novelle.
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