Henning Mankell Der Chinese Hörspiel zum Film HörbucHHamburg |
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Kritik: Bei einem brutalen Massenmord im schwedischen Örtchen Hesjövallen sterben fast alle Bewohner. Brigitta Roslin, Richterin, hat zwar beruflich nichts mit dem Fall zu tun, aber ihre Eltern sind unter den Opfern, und weil die Toten alle irgendwie miteinander verwandt waren, hat Brigitta die Befürchtung, nun auch in Lebensgefahr zu sein. Da die örtliche Polizei ihre Gedanken nicht teilt, versucht Brigitta auf eigene Faust Licht ins Dunkel zu bringen ... und kommt dem Mörder gefährlich nahe... Ende des Jahres, am 30.12.2011, wird die deutsche Erstausstrahlung als Zweiteiler im Ersten zu sehen sein. Schon jetzt können Interessierte in die Verfilmung hineinhören, denn Hörbuch Hamburg hat bereits im Vorfeld das dazugehörige O-Ton-Hörspiel veröffentlicht: "Der Chinese", Bestseller von Autor Henning Mankell, ist das Ausgangsmaterial für dieses 134-minüte Hörspiel, das mit einem eigenen Erzähler, dem Ausnahmesprecher Stefan Kaminski, ausgestattet wurde. Das ist auch notwendig, denn wo im Film die Bilder alleine wirken, ist unbedingt eine erklärende Stimme vonnöten, um den Hörer bei der Hand zu nehmen. Dass es sehr schwierig ist, ein gut funktionierendes O-Ton-Hörspiel zu produzieren, ist bekannt, und richtig gut gemachte Film-Hörspiele sind deshalb eher rar. Auch in diesem Fall geht das Konzept zwar im Großen und Ganzen, aber nicht immer auf: mal wird der Hörer mit Stimmen alleine gelassen, die ohne Erläuterung nur schwer zuzuordnen sind (z.B. Szenen im südchinesischen Kanton), mal erfährt man erst einen Kontinent später, dass Brigitta schon seit Längerem einen Gips am Arm trägt, und mal muss der Erzähler (Gedanken-) Bilder zum Leben erwecken, die der Hauptfigur durch den Kopf gehen - das ist ohne echte Spielszenen nur schwer an den Hörer zu bringen und hätte auch gestrichen werden können. Derartige kleine Patzer in der Hörspielbearbeitung sorgen leider öfters für Irritationen beim Hören... Abgesehen von diesen einzelnen Szenen, die im Hörspiel etwas holprig wirken, unterhält der Krimi aber durchweg gut und fängt durch die Filmmusik und die Originalgeräusche auch die Atmosphäre des TV-Zweiteilers gut ein. Mankells spannender Thriller ist faszinierend, pendelt
zwischen Vergangenheit und Gegenwart und ebenso zwischen Schweden und
China hin und her. Der Schwede ist ein guter Beobachter und als großer
Sozialkritiker bekannt. So lässt er in "Der Chinese" nicht
viel Gutes am überfordertem Polizeiapparat und setzt auf das individuelle
Engagement seiner Hauptfigur, der Richterin Brigitta Roslin. Jedoch wurde
der Roman stark verändert für die Verfilmung - und damit auch
für das Filmhörspiel. Wer dem "Chinesen" mehr als
zwei oder drei Stunden widmen möchte, dem sei zusätzlich das
Buch empfohlen. Es lohnt sich! Fazit: O-Ton-Hörspiel zum spannenden Bestseller von Henning
Mankell mit kleinen Schwächen in der Hörspielbearbeitung Weitere Infos: http://www.hoerbuch-hamburg.de/ |