Harry Kühn

Der Lord & Die Zwei (03):
Zum Schein streng geheim

Label: Allscore
1 CD; ca. 58 Minuten


Regie: Judith Brandt
Musik: Finlay Kühn


Sprecher:
Lord Leyton Lawlay: Harry Kühn
July Farrington: Judith Brandt
David Endrews: Charles Rettinghaus
Peggy Miller: Ilka Teichmüller
u.a.


Inhalt:
"Zum Schein streng geheim" ist die dritte Folge von Der Lord & die Zwei und zugleich der Abschluss der fiktionalen und durch einen heiteren Grundton charakterisierten Mikrofilm-Trilogie . Sie spielt in den Achtzigerjahren vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs.
Vom Spion in den eigenen Reihen zum Überläufer und nun in arger Bedrängnis: Anton Meier aus Ost-Berlin. Für die Weitergabe geheimer Funkverbindungsdaten des Warschauer Paktes an den britischen Security Service stellt er weitreichende Forderungen. Doch sein Kontakt zum MI5 erweist sich längst nicht so konspirativ wie erhofft. Dadurch bekommt es die Kanzlei Lawlay erneut mit dem Mikrofilm-Fall zu tun, während man dort parallel in der Affäre um ein Kunst-Plagiat vermittelt ...



Kritik:

Mit "Zum Schein streng geheim" ist der dritte und abschließende Teil der Mikrofilm-Trilogie zu hören.

Wie gehabt spielt auch dieser Teil in den Achtzigerjahren, zu Zeiten des Eisernen Vorhangs, und vermittelt auch gut die damalige Atmosphäre.

Die sympathischen Hauptfiguren, die von der TV-Krimiserie "Die 2" inspiriert sind, deren legendäre Sychronbearbeitung Rainer Brandt zu verdanken ist (damalige Stimme von Tony Curtis und Vater der Hörspiel-Regisseurin sowie Sprecherin der Hauptfigur Judy Farrington, Judith Brandt), sind etwas modernisierte Abziehbilder der TV-Serie und vermitteln den Old-School-Charme, dem sie sich verpflichtet fühlen, gut.

So kalauern die Protagonisten humorig in Schüttelreimen, vermitteln eine Cosy-Atmosphäre, die man in heutigen Krimis so oft vermisst und lösen ihre Fälle mit feinem Humor. Die fulminante Spritzigkeit ihrer Vorbilder erreichen die Hörspiel-Figuren aber nicht, diese bleibt unerreicht.

Auffällig ist, dass in diesem dritten Teil der Reihe erstmalig die beiden Synchron-Urgesteine von Curtis & Moore, Rainer Brandt und Lothar Blumhagen, nicht mehr mit von der Partie sind. Das ist natürlich schade, aber für die Handlung sind diese beiden obsolet.

Leider ist produktionstechnisch in Folge 3 nicht alles in trockenen Tüchern, und so zieht sich durch viele Szenen ein penetrantes Hallen.

Ansonsten bleibt auch in "Zum Schein streng geheim" alles beim Alten. Wer gerne den Folgen 1 und 2 gelauscht hat, wird auch Folge 3 mögen.


Fazit:

Keine Action, wenig Dynamik, dafür weiterhin stimmige, ruhig gehaltene, humorvolle "Marple-eske" Hörspielkost mit vielen Reimen - die Reihe bleibt sich treu.


Infos und Hörproben: http://www.allscore.de/