Harry Kühn

Der Lord & Die Zwei (02):
Doppelter Lohn für einen Spion

Label: Allscore
1 CD; ca. 69 Minuten


Regie: Gerd Naumann
Musik: Finlay Kühn



Sprecher:
Lord Leyton Lawlay: Harry Kühn
July Farrington: Judith Brandt
David Endrews: Charles Rettinghaus
Peggy Miller: Ilka Teichmüller
James Conroy: Rainer Brandt
Lyonal Moore: Lothar Blumhagen
Christine Whitmoore: Sabine Walkenbach
Marc Barlow: Finlay Kühn
Linda Blake: Marion Musiol
Susan Conroy: Sarah Mendez-Garcia
Anton Meier: Gerrit Hamann


Inhalt:
London, 1980er Jahre: Dem MI5-Mann Marc Barlow sind Geheiminformationen über Funkverbindungen des Warschauer Paktes angeboten worden. Doch der Deal misslingt und er fällt beim Security Service in Ungnade. Um seine Reputation wieder herzustellen, wendet sich Barlow an Lord Leyton Lawlay. Der renommierte Anwalt nimmt die konspirative Spur nach Ost-Berlin auf, unterstützt von der feinsinnigen Kunstexpertin July Farrington sowie dem launigen Fernsehproduzenten David Endrews. Für sie ist die Forderung des Spions nicht die einzige Überraschung, der es mit diplomatischem Geschick zu begegnen gilt.


Kritik:

Während Produzent David Endrews und die Kunstexpertin July Farrington gerade gemeinsam ein neues TV-Format in die Tat umsetzen, bekommt Anwalt Lord Leyton Lawley einen neuen Klienten: Es handelt sich um niemand anderen als Marc Barlow, der nach einem geplatzten Geheimdeal beim Geheimdienst in Ungnade gefallen ist und sich nun bemüht, seinen guten Ruf wiederherzustellen.

Dass dieser neue Auftrag die Freunde bis nach Ost-Berlin führen wird, ahnen sie anfangs aber noch nicht...

Mit "Doppelter Lohn für einen Spion" ist der Mittelteil der "Mikrofilm-Trilogie" als Folge 2 der von der legendären TV-Krimireihe "Die 2" inspirierten Hörspielreihe zu hören.

Wie in Folge 1 sind auch wieder die beiden deutschen Stimmen der TV-Reihe von Tony Curtis und Roger Moore, Rainer Brandt und Lothar Blumhagen, in bedeutenden Nebenrollen mit an Bord.

Ich bin mir nicht sicher, wie viele Zuschauer/Zuhörer es wissen, aber damals war es Rainer Brandt himself, der sich die gelungene, spektakulär-flapsige Synchronbearbeitung ausdachte (im englischen Original sind die Sprüche nicht halb so gut!), die hierzulande dafür sorgte, dass die Krimireihe heute noch TV-Kult ist.

In den Hauptrollen sind erneut Harry Kühn, Judith Brandt und Charles Rettinghaus zu hören, die sich gut in ihre Figuren eingelebt haben.

Das Skript wirkt diesmal schlüssiger und straighter, die Dialoge sind - ganz an die Fernsehreihe angelegt - gestelzt-komisch (keinesfalls komisch gestelzt ;-) ), aber immer noch hin und wieder etwas zu hölzern. Man fühlt sich die ganze Zeit an Justus Jonas und seine - ebenfalls gestelzte - Sprache erinnert - und selbstverständlich ans Original "Die 2".

Abgerundet wird das flapsige Skript durch viele Anleihen an die TV-Reihe, vor allem der Kantinen-Dialog von Lothar Blumhagen und Rainer Brandt bringt Erinnerungen an die allererste Folge von "Die 2" nach vorn, die mir auch nach vielen Jahren noch vor dem geistigen Auge schweben.

Insgesamt ist diese zweite Folge deutlich runder, flüssiger, schlüssiger, auch deutlich dynamischer und in Aufbau und Spannungsbogen gelungen.

War Folge 1 noch durch die ausführliche Kennenlern-Phase der drei Hauptcharaktere gekennzeichnet und dadurch etwas holprig, ist mit "Doppelter Lohn für einen Spion" jetzt die erste "auf Inhalt getrimmte" Folge zu hören, die die Zeit der Spione und des Eisernen Vorhangs verhörspielt, dabei aber nie den Rahmen des "Cosy-Wohlfühl-Hörraums" verlässt.



Fazit:

Folge 2 weist eine deutliche Steigerung zum Erstling auf: flapsige Dialoge zuhauf, gediegene "Marple-eske" Spannung in der Kulisse des Kalten Kriegs, dazu auch etwas mehr Dynamik - die Hommage an "Die 2" gewinnt langsam an Fahrt.



Infos und Hörproben: http://www.allscore.de/ und http://www.highscoremusic.com/