Christine Lehmann & Alfred Marquardt ARD Radio-Tatort 41: Blutoper Hörspiel |
|
Nach einer Idee von Eberhard Stett Mitwirkende:
Kritik: Vor dem Hintergrund der Schwetzinger SWR-Festspiele ist der neue ARD Radio-Tatort "Blutoper" angesiedelt: Im ungewohnten Milieu rund um Operndiven, Intrigen und Sängertratsch ermitteln heuer zum dritten Mal die LKA-Profiler Xaver Finkbeiner (Ueli Jäggi) und Kollegin Nina Brändle (Karoline Eichhorn) in einem Lokalkolorit-getränkten Krimi von Autorin Christine Lehmann - tief im honorigen schwäbisch-beschaulichen Outback des Rhein-Neckar-Kreises. Anonyme Morddrohungen gegen die Star-Sopranistin Sarah Bellamonte rufen die LKA-Fachleute auf den Plan. Undercover sollen die beiden dafür sorgen, dass aus den Drohungen kein handfester Fall wird. Auf einer Pressekonferenz lernen sie dann auch gleich den illustren Kreis der Schwetzinger Festspielblase kennen. Wurstfabrikant Wendelin Krieg, der neue Hauptsponsor der berühmten Festspiele, fällt dabei besonders auf, denn seine Tochter Fleur ist als Zweitbesetzung der großen Bellamonte gesetzt. Ob es sich hierbei um eine Wurst-Kunst-Verquickung handelt? Aufmerksam verfolgen Finkbeiner und Brändle das Geschehen. Und natürlich bleibt es nicht nur bei scharfen Journalistenfragen auf der PK. Tatsächlich verschwindet kurz darauf die unberechenbare Diva ... ist sie bloß einmal mehr in Amouren verstrickt und einfach abgetaucht oder wurde die Bellamonte tatsächlich entführt? Wer wohl könnte ein Interesse daran haben, dass der Superstar kurz vor der Premiere verschwindet? Hat der Fall etwa ein leichtes Leberwurst-Geschmäckle? Ein skurriler Fall wird mit "Blutoper" präsentiert, in dem sich Xaver Finkbeiner als Opernliebhaber outet - und gleichfalls als Fan der großen Bellamonte, was den Ermittler denn auch leicht von der Arbeit ablenkt. Gottlob ist seine bissige, von der Opernlandschaft ziemlich angeätzte Kollegin Nina Brändle da unbestechlicher und bewahrt den kühlen Blick aufs große Ganze: Zwischen "gewetzten Wurstmessern", "Kaschperletheater" und handfesten kriminellen Machenschaften ist das auch dringend nötig... "Blutoper" wartet mit viel Humor, geistreichen
Dialogen, herrlich überzeichneten Charakteren und Seitenhieben auf
die behäbige schwäbische Kulisse auf, und ganz klar steht der
komische Anteil im Vordergrund dieser Produktion. Ein witziges Detail
am Rande ist zudem die singende Tratschmaschinerie, die von Mitgliedern
des SWR Vokalensemble launig vorgeführt wird. Für das ernste
Gegengewicht sorgt vor allem ein wie üblich großartig aufgelegter
Jens Wawrczeck, der großen Anteil daran hat, dass auch echte Krimifreunde
auf ihre Kosten kommen.
Augenzwinkernder Schwabenkrimi voller kleiner Wortgefechte Weitere Infos und kostenloser Download bis zum 15.6.2011: http://radiotatort.ard.de/
|