Ursula Krechel Wenn man ein gleichschenkliges Dreieck auf den
Kopf stellt Hörspiel |
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Sprecher: Inhalt: Kritik: Die Geschichte handelt vom Beziehungsgeflecht dreier alter Menschen - zwei davon Schwestern und einer der Ehemann der älteren, der aber einst mit der jüngeren liiert war. Das Hörspiel ist ein Gespräch dieser drei Protagonisten, die ihre Erinnerungen an die Kindheit und spätere Ereignisse aufzuarbeiten versuchen. Was passiert, wenn man ein gleichschenkliges Dreieck auf den Kopf stellt? Da geht es etwa um den frühen Tod der Mutter oder um die Peinlichkeit, noch in der Pubertät kein eigenes Zimmer gehabt zu haben - uralte Verletzungen treten zutage, die nach all der Zeit immer noch dicht unter der Oberfläche schwären und in diesem Gespräch kurz hochkochen. Die Autorin benennt ihre Figuren nach ihren Eigenschaften, Namen tragen sie nicht: da gibt es die "Frau mit den entblößten Zahnhälsen", die "Frau mit den disziplinierten Ellenbogen", den "Mann mit den nervösen Fingern" und den "hehren Lehrer". So bizarr die Protagonistenkennungen, so bloßlegend ihr Gespräch: jeder hat seine eigenen Erinnerungen und eigenen Erfahrungen, die teilweise mit denen der anderen nicht das Geringste gemein haben. Unterstrichen wird die Produktion von kurzen Streicher-
und Klavierelementen; zu hören sind Hedi Kriegeskotte, Christoph
Bantzer, Hille Darjes und Hans Diehl. Die Regie hat Hans Gerd Krogmann. Sendetermin:
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