Manfred Schmidt

Nick Knatterton: Der indische Diamantenkoffer

Hörspiel
78 Minuten
Der Audio Verlag (DAV)
1-CD-Box
ISBN: 978-3-89813-621-1; 14,99 €


Regie und Produktion: Hans-Joachim Herwald

Sprecher:
Erzähler - Rolf Becker
Nick Knatterton - Bernd Stephan
ferner: Klaus Dittmann, Alexandra Doerk, Marion von Stengel, Robert Missler, Guido Zimmermann, Michael Bideller, u.v.a.

Inhalt:
Wer kennt ihn nicht: Nick Knatterton, der »deutsche James Bond«, ist eine geniale Mischung aus Sherlock Holmes und Superman. In den Wirtschaftswunderzeiten erfand ihn Manfred Schmidt für die Zeitschrift »Quick«. Bis heute begeistert der beste Meisterdetektiv aller
Zeiten ein Millionenpublikum – jetzt erstmals auch als Hörspielheld. Im neuen Abenteuer »Der indische Diamantenkoffer« verschlägt es unseren Helden, stimmgewaltig verkörpert von Bernd Stephan, ins ferne Indien zum Maharadscha von Lextropur, wo er den hübschesten Frauen und fiesesten Verbrechern wieder einmal beweist, daß es unmöglich ist, nicht von ihm gefangen zu werden!

Kritik:

Die meisten von uns werden definitiv zu jung sein, um die Anfänge des Nick Knattertons miterlebt zu haben, aber der ein oder andere wird schon einmal einen der Comics um den genialen Privatdetektiven in der Hand gehabt haben: Folgen wie "Der Schuss in den künstlichen Hinterkopf" (auch neu beim DAV als Hörspiel produziert), "Die Goldader von Bloody Corner" oder "Die Erbschaft in der Krawatte" schlugen bereits vor über 50 Jahren abertausende Leser in ihren Bann, und sind zeichnerisch und humoristisch so stark, dass sie auch heute noch zahlreiche neue, junge Fans finden.

Figuren wie Nawarthmal von Lextropur, Tilly Clipper, Max Klaut und Olga Kokottkaja sprechen eine deutliche Sprache: slapstickartig, mit feiner Ironie, dabei sich selbst auf den Arm nehmend - so kommen die Nick-Knatterton-Stories daher. Die Serie, die ihren Anfang 1950 in der Zeitschrift "Quick" nahm, und innerhalb von 10 Jahren Kultstatus unter den Comic-Strips der noch jungen Bundesrepublik gewann, besticht auch heute noch durch ihren ironischen Unterton, die deutlich herauszuhörenden politischen Seitenhiebe sowie durch die liebevollen Zeichnungen (die im Hörspiel natürlich nicht umgesetzt werden konnten!).

Manfred Schmidt, Erschaffer der genialen Figur des Nick Knatterton (Merkmale: Hakennase, Denkerstirn und spitzes Kinn), hätte seine helle Freude am Audio-Produkt von Regisseur Hans-Joachim Herwald gehabt: Ihm ist es gelungen, die kultigen Comics mit Hilfe eines großen Erzählerparts (perfekte Besetzung: Rolf Becker!) in ein spritziges Slapstick-Hörspiel umzusetzen, das dem Witz der Vorlage gerecht wird. Mancher alte Hörspielrecke wird beim Namen Herwald aufmerksam werden, und das zu Recht: vor allem in den 80er-Jahren durfte man seine Hörspiel-Musiken in zahlreichen Produktionen genießen, und auch die Nick-Knatterton-Abenteuer sind reichlich bestückt mit den allseits bekannten Musikkompositionen, die schon in den Enid-Blyton-Hörspielen von anno dunnemal zu hören waren. Hier kommt Hörspiel-Nostalgie vom Feinsten auf!

Die Geräuschkulisse gibt sich pfiffig, viele Boings und Plongs unterstreichen den Comic-Charakter, so dass jeder der berühmten Knatterton-Kinnhaken auch akustisch sitzt. Sogar einen Titelsong hat man eigens für die noch junge Serie eingespielt. Die Sprechercrew rund um Rolf Becker und Bernd Stephan (Kombiniere: Nick Knatterton himself!) besteht aus Vollblutprofis, die allesamt einen guten Job abliefern. Die CD ist mit 78 Minuten randvoll gepresst und bietet mit 14 Tracks guten Hörkomfort. Im beiliegenden achtseitigen Booklet kann man sich einen Eindruck von den Schmidt'schen Comicfiguren machen - hier gibt es Zeichnungen, Fotos und Hintergrundinformationen satt zur Figur des Nick Knatterton und ihrer Entstehungsgeschichte zu entdecken - alles in allem eine runde, gelungene Produktion!

Fazit:

Kombiniere: Kult-Comic perfekt ins Hörformat transportiert. Knatterton nun auch als Audio-Privatdetektiv erfolgreich im Einsatz!

Infos und Hörproben gibt es hier: http://www.der-audio-verlag.de