Marc-Uwe Kling

Die Känguru-Chroniken

Gelesen von Marc-Uwe Kling
Gekürzte Autorenlesung - live
121 Minuten
HörbucHHamburg
2 CDs; ISBN 978-3-86909-017-7; € 14,95


Inhalt:

Marc-Uwe Kling lebt mit einem Känguru zusammen. Das Känguru ist Kommunist und steht total auf Nirvana. Die Känguru-Chroniken berichten von den Abenteuern und Wortgefechten des Duos und so bekommen wir endlich Antworten auf die drängendsten Fragen unserer Zeit: War das Känguru wirklich beim Vietcong? Und wieso ist es schnapspralinensüchtig? Könnte man die Essenz des Hegel'schen Gesamtwerkes in eine SMS packen? Und wer ist besser: Bud Spencer oder Terence Hill?

Kritik:

Dingdong - es klingelt an der Tür. Marc-Uwe Kling öffnet - und steht einem sprechenden Känguru gegenüber, das sein neuer Nachbar ist. Aber dabei bleibt es nicht: Marc-Uwe bekommt - schwuppdiwupp - einen neuen Mitbewohner und wohnt fortan mit dem liebenswerten, aber auch nervigen Känguru ohne Namen in einer WG. Was so bizarr beginnt, mündet in ein Feuerwerk artistischer Comedy und sozialkritisch-politischen Kabaretts. Denn das Känguru ist ... Kommunist!

Was passiert, wenn man versucht, mit einem kommunistischen Känguru ausgerechnet Monopoly zu spielen, oder welches Ungemach droht, wenn man zusammen schnell mal einen Flug von (Berlin-)Schönefeld nach (Berlin-)Tempelhof nimmt, weil der halt einen Euro billiger als die S-Bahn zu sein scheint, das gibts auf diesen zwei Silberlingen zu hören.

Zwischen Schnaps-Pralinen, Eierkuchen, teuren Handyklingeltönen (eine clevere Geschäftsidee, die das Känguru zur Altersvorsorge entwickelt), Polizeibesuchen, Essen im Dunkeln und einem Besuch beim schrägen Psychotherapeuten lernen wir das chronisch Aschenbecher mitgehen lassende Känguru so richtig kennen - und es wächst uns mit all seinen Macken richtig schnell ans Herz. Dieses Viech ist ein Unikum, das mit seiner Logik und Argumentation die Lachmuskeln reizt.

Eine Autorenlesung wird präsentiert, und die ist schwer gelungen. Man ist live dabei, wenn das Publikum lacht und kichert, und auch Kling muss das ein oder andere Mal eine kleine Pause einlegen, um sich wieder zu sammeln. Seine näselnde Interpretation des nörgeligen, flapsigen, hochsensiblen, aufdringlichen Kängurus ist spitze, und auch die anderen Stimmen kommen ausdrucksstark rüber.

Inhaltlich bleibt hier kein Auge trocken, nur die Klangqualität lässt einiges zu wünschen übrig. Schade wegen des leicht blechernen Sounds, aber wer sich das Hörbuch allein aus diesem Grund entgehen lässt, dem ist nicht zu helfen. Mit den "Känguru-Chroniken" gibt es 37 Tracks und zwei Stunden lang hintersinnigen Beuteltier-Klamauk auf die Ohren.

Fazit:

"So ist es auf der Welt: Die einen haben den Beutel, die anderen das Geld", spricht das Känguru und lässt sich mal wieder vom Autor zum Essen einladen. Ungebremster intelligent-chaotischer Hörspaß!

 

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Weitere Infos: http://www.hoerbuch-hamburg.de/