Marc-Uwe Kling Das Känguru-Manifest Gelesen von Marc-Uwe Kling |
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Kritik: Wenn ein Hörbuch großen Spaß gemacht hat, fällt es immer schwer, auf die Fortsetzung warten zu müssen. So auch hier. Wer "Die Känguru-Chroniken" von Marc Uwe Kling kennt, die aberwitzigen Anekdoten aus dem Leben des "Kleinkünstlers" Kling und dem Känguru ohne Namen, das eines Tages vor seiner Tür stand und kurzerhand bei ihm einzog, der hat auf der einen Seite gerne, auf der anderen Seite fingernägelkauend auf die Fortsetzung "Das Känguru-Manifest" gewartet, nein gelauert. Um es kurz zu machen: die Warterei hat sich gelohnt, und "Das Känguru-Manifest" hat wieder großartigen skurrilen Unterhaltungswert. Das kommunistische Känguru und Marc Uwe Kling bekommen diesmal reichlich Beistand - in Form eines obskuren Pinguins, der gegenüber einzieht, und in allem das genaue Gegenteil des Kängurus zu sein scheint - und der einer geregelten Arbeit nachgeht: als Vertreter für Tiefkühlkost ... und in Herta, der Kneipenbesitzerin, sowie vielen weiteren freiwilligen und unfreiwilligen Weggefährten. Wieder wird heftig politisiert und querbeet alles durch den Kakao gezogen: von Star Wars über den Club Deutscher Unternehmer, weiter über Bio-Limonade in bizarren Geschmacksnoten wie Bärlauch-Dragonfruit, bis hin zu Jörg "Haider heißt jetzt Dwigs (...sonst ändert sich nix)" und Unmengen anderer Themen - die Gedanken und Gedankensprünge lassen einen ein ums andere Mal laut und schallend auflachen: Marc Uwe Kling legt mit dem Känguru-Manifest seine eigene hohe Messlatte nochmal höher. Neben den aufeinander aufbauenden Kapiteln gibt es diesmal auch viele Zitate, die umso herrlicher sind, als sie ihres eigentlichen Urhebers beraubt und anderen Zeitgenossen zugesprochen werden. Die bei Hörbuch Hamburg erschienene Lesung ist in der Fortsetzung um mehr als das Doppelte gewachsen - und kostet nahezu das Gleiche wie Teil 1. Schöne Sache. Die Live-Performance ist ungekürzt und eine echte Alternative zur Papierausgabe - Marc Uwe Kling als ge- und entnervtem Känguru zuzuhören macht uneingeschränkt Laune. Erfreulich am Rande: Die Tonqualität des Hörbuchs ist wesentlich besser als die des Vorgängers, hier wurde auf bessere Aufnahmetechik geachtet. Wer für Weihnachten noch ein witziges Geschenk sucht und den Humor des Beschenkten richtig einzuordnen weiß, der sollte sich "Das Känguru-Manifest" notieren - das im Hintergrund zu hörende Live-Publikum und auch ich haben Tränen gelacht! ... und ab jetzt ist wieder Warten angesagt:
Band 3 - Die Känguru-Offenbarung ist bereits angekündigt! Fazit: Die Mischung machts: politisch, frech, gesellschaftskritisch und urkomisch: Das Känguru-Manifest ist locker so gut wie sein Vorgänger - uneingeschränkter Hörtipp für Kanguru-Fans!
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