Sprecher:
Erzähler: Gerhard Acktun
Jaroslav Mromchich, genannt Jaro: Matthias Schreiner
Michael Alfons Hirschmeister, genannt Fonse: Lukas Beyerle
Horst Graslbaur: Hansi Kraus
Wachtmeister Heinz Grüner: Winfried Frey
Wachtmeister Georg Göbel: Werner Zeussel
Heinrich Hirschmeister: Josef Vossenkuhl
Gerda Hirschmeister: Michèle Tichawsky
Frau Graser: Balbina Brauel
Sandra: Petra Umlauf
Kramer Schober: Michael Numberger
Polizeifunk-Durchsage: Lukas Jacobi
Inhalt:
"Kleine Fische" ist eine Münchner Hörspielreihe, die
von den zwei jungen Männern Jaro und Fonse handelt, die im alten
Münchner Milieu eine Wohngemeinschaft haben und dort verschiedene
Dinge erleben. Nebencharaktere wie die des ewig genervten Nachbarn Horst
Graslbaur, der Polizisten Heinz Grüner und Georg Göbel oder
der Eltern von Fonse sorgen dafür, daß es unseren Hauptfiguren
nicht langweilig wird.
Kritik:
Eins vorweg: a bissel a Bayrisch solltets schon versteng, sonst seids
fei pfeilgrod aufgschmissen mit den "Kleinen Fischen".
Apropos: Kleine Fische, das sind wohl der Jaroslav Schaschlik
äh,
pardon
Mromchich, genannt Jaro, und der Michael Alfons Hirschmeister,
genannt Fonse, zwei junge, noch nicht so ganz fest im Leben stehende Münchner
Burschen, die noch ihren Weg suchen und die sich zufällig auf einer
Polizeiwache über den Weg laufen. Dass daraus eine Freundschaft entsteht,
die sogleich mit ein paar Bieren begossen und mit der Gründung einer
Zwei-Mann-WG besiegelt wird, ist aber erst der Anfang einer langen Geschichte
Sebastian Kuboth, Autor und Regisseur des gleichnamigen
Hörspiels, beseelt eine Welt jenseits von Aktien und Arbeitslosigkeit,
abseits von Lebensmittelskandalen und moderner Lebensweise - sprich: er
ruft die "gute alte Zeit" ins Leben zurück, wie man sie
noch aus Hörspielen wie "Meister Eder und sein Pumuckl"
kennt - einfache geradlinige Leute, die ihren Alltag und ihre kleinen
Probleme im Münchner Bezirk Lehel meistern, eine Prise Humor und
ein Augenzwinkern dazu, das Ganze garniert mit verschrobenen Nebencharakteren
wie den gutherzigen Wachtmeistern Schorsch und Heinz, die schon einmal
ein Auge (des Gesetzes) zudrücken, dem grantigen Nachbarn Graslbaur,
der schwerhörigen Frau Graser und wie sie alle heißen
Kuboth ist es gelungen, für sein Projekt so große
Namen wie Hansi Kraus (Lausbubengeschichten), Werner Zeussel (Komödienstadt)
und Winfried Frey (Zum Stanglwirt, München 7) zu gewinnen, und das
Ergebnis seiner Bemühungen schlägt sich in einer beachtlichen
Sprecherriege nieder. Natürlich sind auch einige Amateursprecher
am Werk, was man hören kann. Dem Charme des Erstlings tut das aber
keinen Abbruch.
Die "Kleinen Fische" sollen in Serie gehen, soweit der Stand
der Dinge. Dass erste Folgen nicht immer inhaltlich prall sind, sondern
erst einmal die Charaktere vorstellen und einführen, ist bekannt.
Trotzdem ist für Unterhaltung in dieser Folge 1 durchaus gesorgt.
Wer nun neugierig geworden ist, gemütlich erzählte Geschichten
mag und nicht immer nur Crime oder Science Fiction hören will, sollte
"Rumdackln" eine Chance geben. Die Produktion ist bis ins Detail
sehr liebevoll: Musik, Geräuschkulisse, CD-Bedruckung, Cover, Track-
und Sprecherliste sowie sonstige Produktionsdaten runden den guten Gesamteindruck
positiv ab. Auf der Internetpräsenz kann man zudem noch zwei Hörproben
lauschen.
Fazit:
Gemütliche Unterhaltung aus dem "guten alten" München
- "Kleine Fische" trotzen der hektischen Gegenwart mit ihrer
leisen, ruhigen Erzählweise, ihren charmanten Charakteren und entführen
den Hörer in eine Welt, nach der man sich - Hand aufs Herz - ein
bisschen sehnt
"Passt scho!" Reinhören, wer des Bayerischen
mächtig ist!
Weitere Infos und Hörproben: http://www.kleinefische.net
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