Dawn King Foxfinder Aus dem Englischen von Anne Rabe |
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Sprecher: Inhalt: Kritik: Das Farmer-Ehepaar Sam und Judith Covey wird zum Mittelpunkt einer solchen "Fuchsjagd", als eines Tages bei ihnen der erst 19 Jahre junge William Bloor, ein sogenannter "Foxfinder" der Regierung, vor der Tür steht. Er soll eruieren, wie es zu den dramatischen Ernteeinbrüchen auf dem Hof der Coveys kommen konnte ... und ob vielleicht ein Fuchs dahinter steckt... Dawn Kings Dystopie erinnert in Teilen an George Orwells "1984", ist aber perfider als dieser Klassiker. Die Menschen in diesem gebeutelten England, das seine Bürger sich in finstersten Fabriken innerhalb weniger Jahre zu Tode schuften lässt, leben am Existenzminimum. Kinder werden ihren Eltern weggenommen und wachsen - sozial isoliert - in staatlichen Erziehungsheimen auf, wo sie ganz im Sinne des totalitären Systems erzogen werden. Und staatliche Propaganda, zynisch und grotesk, verseucht das einsmals blühende Land. Walter Adler hat aus dieser unter die Haut gehenden Geschichte, die von Dawn King fürs Theater geschrieben wurde, ein absolut fesselndes und packendes Hörspiel gemacht. Über ca. 90 Minuten sitzt der Hörer mitten im Grauen, gefangen wie das Protagonistenpaar Judith und Samuel, und kann dem Geschehen nicht entkommen. Mit nur fünf Sprechern kommt die Produktion aus,
die in ihrer Machart ein bisschen von der Atmosphäre des großartigen
Radiohörspiels "Die Triffids" aus dem Jahre 1968 wieder
aufleben lässt. Vor allem die vier Hauptsprecher Wolfram Koch, Judith
Engel, Jacob Matschenz und Jacqueline Macaulay spielen hervorragend, und
man hängt ihnen gebannt an den Lippen. Fazit: Großartiges futuristisches Kammerspiel, von Altmeister
Walter Adler inszeniert - Hörtipp! Sendetermin: Das Hörspiel steht nach der Ursendung auf http://www.swr.de/swr2/hoerspiel.
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