A. Colagrossi/Hape Kerkeling/A. Maccarone Ein Mann, ein Fjord! Lesung |
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Sprecher: Hape Kerkeling Covertext:
Ein wichtiges Detail vorab: Hape Kerkeling liest ein Drehbuch, mitsamt Regieanweisungen, und keinen Roman. Nur, damit keine Missverständnisse entstehen. Wenn man sich an dieses Kuriosum erst einmal gewöhnt hat (und das dauert ein wenig), dann kann man sich entspannt der humorigen Unterhaltung hingeben, die "Ein Mann, ein Fjord!" bietet. Nach der Vorstellung der wichtigsten Charaktere (die zweieinhalb Minuten erfordert), nimmt die bizarre Geschichte ihren Lauf: Wir befinden uns in Wanne, tief im Elend der Republik. Norbert Krabbe und Ehefrau Birgit, beide arbeitslos, fristen ein - eben arbeitsloses - Dasein, die beiden Highlights in Norberts Leben sind Preisausschreiben und Neuneinhalb-live-Spielshows, bei denen er immer mitmacht, wenn er nur kann. Und natürlich die geliebte Badewanne, in die Norbert immer öfter abtaucht. Birgit hingegen taucht immer öfter in harte Alkoholika ab. Tochter Ute, 17, ist die einzige in der Familie, die einen Job hat. Eines Tages gewinnt Norbert tatsächlich einen Hauptgewinn: es ist ... ein Fjord! Auf den Lofoten! Also ziemlich weit oben auf der Landkarte, und ziemlich weit weg von Wanne. Vor allem noch weiter weg, wenn einem schon vom Bahnfahren schlecht wird! Da Norbert nicht gerade viel Geld für die Reise auf die Lofoten hat, und Birgit mal wieder dem Hochprozentigen frönt, machen sich Ute und Norbert zusammen auf den Weg gen Norden. Was Schlagersängerin Uschi Blum ("Mittsommerbluuhuhuuues"), ein pakistanischer Taxifahrer mit Juraabschluss, ein streng riechender Norweger namens Lars, der die Zukunft aus einem abgegriffenen Hundequartett liest, und ein gewisser trinkfester Herr namens Horst Schlämmer aus Grevenbroich mit Norberts Abenteuern in und um Skandinavien zu tun haben - das muss man sich schon selbst anhören!! Die Geschichte, die gleich 3 Autoren hat, ist eine typische Hape-Story, wie man sie kennt und liebt: Witz, wohin das Auge blickt, pardon, das Ohr hört. Tränengute Ideen geben sich die Klinke in die Hand - Norbert und sein Eimer; Tochter Ute, die auf der Fahrt immer jünger wird; Norberts Klonfamilie in Oslo; der Running Gag mit Canicalm; Familie "That's now not true!" - die herrlichen Verwicklungen, die vorprogrammiert sind und sich als noch verwickelter erweisen als geahnt ... all das ist Kerkeling-Humor vom Feinsten. Trotzdem kann man wohl jetzt schon sagen, dass die Geschichte geradezu darauf lauert, verfilmt zu werden, denn das ist ihr eigentlicher Zweck. Man hört es schon an vielen Details, die im Drehbuch auftauchen, und die eigentlich erst im Film ihre volle Wirkung entfalten können. Der Lesung liegt ein Booklet mit einem kleinen Interview mit Hape bei. Zudem kann man hier nochmals die wichtigsten Personen nachlesen. Außerdem gibt es ein paar Fotos von Norbert Krabbe zu bewundern (auch eins mit seinem wichtigen Eimer!!).
Ein gelungener Mix irgendwo zwischen Loriot-Sketch
und Screwball-Komödie - für Hape-Fans ein Muss! |