Frank Hammerschmidt

Insel-Krimi 11:
Sherlock Holmes auf Langeoog

Hörspiel
ab 16 Jahren
1 CD; ca. 61 Minuten
ISBN: 978-3-96762-003-0
Contendo Media

Sprecher:
Matthias Keller, Dana Friedrich, Markus Haase, Marko Bräutigam, Jürgen Holdorf, Claus Vester, Pat Murphy, Rieke Werner, Michael Pan, Julian Tennstedt, Melanie Manstein, Ilka Körting, Christiane Marx, Jan Langer und Joseline Gassen

Inhalt:
Holmes und Moriarty, zwei Namen mit Gewicht in der Kriminal-Literatur. Das Ehepaar Wiesner kommt einer Mordserie auf die Spur, die ebenfalls etwas mit diesen beiden Namen zu tun haben könnte. Und so versinken sie in diesem Fall, wie die Spuren im Langeooger Dünensand.

Kritik:

In "Sherlock Holmes auf Langeoog" gibt es ein Wiederhören mit den Charakteren aus Folge 5 ("Langeooger Dünenblut"). Das Protagonistenpärchen Lena und Steffen Wiesner hat sich eingelebt, Steffen malt, und Lena will einen Buchladen eröffnen. Die nette Geschichte um die beiden plätschert so vor sich hin. Leider fällt dabei der eigentlich sehr interessante Kriminalfall fast komplett unter den Tisch.

Viele Fragen, deren Antworten zu einem spannenden Krimi einfach dazugehören, bleiben unbeantwortet. Welche Hintergründe hat der perfide Club? Welche Charaktere sind hier zusammengekommen? Und dann noch: Was ist eigentlich auf dem Mittelaltermarkt passiert? Hier ist der Autor leider den interessantesten Spannungsmomenten aus dem Weg gegangen.

Um als Krimi zu funktionieren, hätten meiner Meinung nach die Clubmitglieder im Zentrum der Geschichte stehen müssen, wenn es schon keinen Detektiv oder Kommissar gibt, um den sich alles dreht. Denn Ermittlungen gibt es wie im ersten Langeoog-Fall quasi keine.

Darüber hinaus stimmt das gesamte Timing der Folge nicht. Der Heile-Welt-Anteil mit für die Handlung unwichtigen Dialogen zieht sich über einen Großteil der Folge dahin, während der Thrill-Anteil viel zu wenig Raum einnimmt. Und als es endlich spannend wird, ist das Ende der Handlung dann - SCHWUPP - in drei Atemzügen abgehandelt und mit einem Satz abgeschlossen, der eine echte Katastrophe ist. Zudem wird der Fall ausschließlich von Kommissar Zufall gelöst.

Ich tue mich mit dieser Folge wirklich schwer. Zum einen ist es natürlich schön, wiederkehrende Figuren zu hören, die zudem sehr charmant angelegt sind. Aber über den Großteil eines Krimihörspiels bloß Ausschnitte aus deren Alltag auszubreiten, ist einfach zu wenig.

Die Sprecher rund um Matthias Keller (Steffen Wiesner) und Dana Friedrich (Lena) agieren auf gutem Niveau, und wie üblich ist der Klangteppich, auf dem sich diese 11. Folge des Insel-Krimis abspielt, 1-a. Hier wurde üppig arrangiert, und die PLOTZKA-Musik ist ebenfalls eine schöne Bereicherung. Eine gelungene Umsetzung, von Anfang bis Ende, wird hier geboten.

Fazit:

Viel heile Welt + eine Prise Thrill = zu wenig Krimi

Weitere Infos: http://www.contendomedia.de/