Arnaldur Indridason

Engelsstimme

Gekürzte Romanfassung
Gelesen von Frank Glaubrecht
4-CD-Box; ISBN 978-3-7857-1428-7; Euro 24,95
Spielzeit: 235 Minuten

Regie und Produktion: Marc Sieper

Inhalt:
In einem angesehenen Hotel in Reykjavík wird der Portier tot aufgefunden, als Weihnachtsmann verkleidet, die Hosen heruntergelassen. Erlendur stellt bald fest: Diskretion ist das oberste Gebot, der Tourismus ist heilig. Um den Tod des alten Mannes schert sich eigentlich niemand. Wer aber hat Interesse einen zurückgezogen lebenden Portier aus dem Weg zu räumen? Erlendur quartiert sich kurzerhand im Hotel ein und stößt auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit des Toten, auf eine "Engelsstimme"...
Kommissar Erlendur Sveinsson ermittelt in seinem fünften Fall.


Kritik:

Es ist Weihnachten, und da ist Erlendur nie gut drauf. Der melancholische Kommissar, der einen ganzen Sack voll persönlicher Probleme mit sich herumschleppt, hat daher gar nichts dagegen, in dem bizarren Fall um den ermordeten Hotelportier im Weihnachtsmannkostüm zu ermitteln. Er zieht sogar - sehr zum Leidwesen des Hoteldirektors - gleich ein im Hotel, um näher dran zu sein. Der Fall erweist sich als kompliziert. Wer hatte ein Interesse daran, den alten Mann zu töten? Und ihm auch noch die Hosen runterzulassen? Erlendur stößt auf Schweigen. Niemand will den Portier, der übrigens gerade entlassen worden war und sein Zimmer hätte räumen müssen, gut gekannt haben. Doch Erlendur ist bekanntlich beharrlich. Und er entdeckt, dass "Gulli", der Portier und Gelegenheitsweihnachtsmann, früher ein Kinderstar war... Und plötzlich tun sich gleich mehrere Mordmotive auf...

Dieser fünfte Fall erzählt eine Story, die vor allem auch Erlendurs eigene Familienproblematik und Vergangenheit ein gutes Stück weit zu Tage bringt, und so den Hörer endlich weiter am Leben des düsteren, wortkargen Ermittlers teilhaben lässt. Die Story ist gut angelegt und logisch, und hält die typische, leise Spannung bis zum Ende.

Sprecher Frank Glaubrecht leistet gute Arbeit. Konzentriert und ruhig geht er zu Werke, und fängt damit gut die Buch-Stimmung ein. Das Hörbuch ist - bis auf ein gesungenes "Ave Maria" am Anfang und am Ende - eine reine Lesung. Wie bei Lübbe-Hörbüchern üblich, finden sich die Produktionsdaten im Innern der CD-Packung.

Fazit:

Leise Krimikost aus dem hohen Norden, gut vorgetragen von Frank Glaubrecht. Anhören lohnt.