James Krüss

Der Leuchtturm auf den Hummerklippen

240 Minuten
Igel Records
4-MC-Box; ISBN: 3-89353-674-4; Euro 19,80

Sprecher:
Friedhelm Ptok, Manfred Steffen, Ernst-Theo Richter, Rolf Nagel, Hildegard Krekel, Peter Kaempfe, Hilde Sicks, Brigitte Janner, Susanne Schrader, Hille Darjes

Inhalt:
Alle Möwen heißen Emma. Bis auf eine. Die heißt Alexandra. Und die ist die Freundin von Johann, dem Leuchtturmwärter auf den Hummerklippen. Beide lieben es, Geschichten zu erzählen: lustige, traurige, wundersame und manchmal auch lehrreiche. Und das machen sie so gut, dass die dicke Wolke das Regnen lässt und der übellaunige Wassermann seinen gemeinen Plan vergisst. Und weil das so ist, schaffen es Tante Julie und Poltergeist Hans im Netz doch noch, mit ihrem kleinen Ruderboot wohlbehalten auf den Hummerklippen zu landen.


Kritik:

James Krüss‘ 1956 erstmals erschienener Erzählband „Der Leuchtturm auf den Hummerklippen“ ist eigentlich eine einzige große Geschichte, die lauter kleine Geschichten erzählt. Sie handelt vom Leuchtturmwärter Johann, der Besuch von Tante Julie bekommt. Im zweiten Teil dann reist Tante Julie weiter mit dem Schiff nach Süden, bis zu den Sagenhaften Glücklichen Inseln hinter dem Winde, denen Krüss später ein eigenes Buch gewidmet hat.
Erzählungen sind die Unterhaltung Nummer eins auf dem Leuchtturm von Wärter Johann, und da er dort alleine lebt, unterhält er sich meistens mit seinen Freunden, der Möwe Alexandra (der einzigen Möwe, die nicht Emma heißt), all den anderen Möwen namens Emma, dem - meistens zu bösen Schabernacken aufgelegten - Wassermann Markus Marre und eben mit Tante Julie, die auf Besuch kommt, um dem Zeiten Weltkrieg auf dem Festland zu entfliehen.
Die Geschichten, mit denen sich die Menschen und Tiere von Gewittern, Stürmen und dem fernen Krieg ablenken, erzählen zum Beispiel von den drei chinesischen Bürgermeistern, deren Wünsche zum Leidwesen ihrer Bürger in Erfüllung gehen, vom guten Neger Martin, der jedes Wochenende für die ganze Welt Kuchen buk, bis eines Tages die vier Winde in Streik gingen, vom Aufruhr in Manneken-Panneken-Berg, bei dem zwei Lausejungen für ein riesiges Verkehrschaos sorgten und vieles andere mehr.

Sprecher Friedhelm Ptok tritt als Erzähler in Erscheinung, und wie immer macht er seine Sache mehr als gut. Da „Der Leuchtturm auf den Hummerklippen“ überwiegend in Norddeutschland spielt, wird der Großteil der Geschichten in dieser Mundart vorgetragen - aber keine Angst, man versteht alles! Ptok bekommt tatkräftige Unterstützung von Manfred Steffen als Hans im Netz, Ernst-Theo Richter als Wassermann Markus Marre, Hildegard Krekel als Gummischnabel-Emma, Hilde Sicks als Tante Julie sowie von Peter Kaempfe, Brigitte Janner, Susanne Schrader und Hille Darjes, die die einzelnen Geschichten vortragen, so dass für Abwechslung bestens gesorgt ist.
Rudolf Schmücker, der die schöne Begleitmusik komponiert hat, wird an Gitarre und Trompete von Tim Schikoré und Martin Howie begleitet. Die Geschichtensammlung wird komplettiert durch Gedichte und Lieder.
Das Hörbuch liegt als 4-MC-Box vor und beeinhaltet neben der schönen Coverillustration von Jutta Bauer noch eine genaue Trackliste mit Titeln und Laufzeit.


Fazit:

Eine wunderschöne Geschichtensammlung voller Fantasie und Ideen, natürlich vor allem für kleine Hörer, aber auch Erwachsene dürfen gerne ein Ohr riskieren.