Gerhard Staguhn

Gott und die Götter: Das Judentum

Igel-Records
96 Minuten
Für alle ab 12 Jahren
2-CD-Box; ISBN: 3-89353-941-7; Euro 15,30

Sprecher:
Friedhelm Ptok

Inhalt:
Wer über Religionen reden will, sollte sie kennen: die eigene und die fremden. Wer Religionen kennen lernen möchte, kommt um ihre Geschichte nicht herum. In der Reihe "Gott und die Götter - Die Geschichte der großen Religionen" erzählt Gerhard Staguhn von den Ursprüngen der großen Religionen und ihrer wechselvollen Geschichte bis in die Gegenwart. Wer kennt sich mit dem Judentum, dem Islam oder sogar dem so nahen Christentum wirklich aus? Warum kommt es immer noch zu religiös begründeten Kriegen? Worin bestehen die großen Missverständnisse? Und worin sind sich die großen Religionen doch eigentlich so ähnlich?


Kritik:

Nach den Weltreligionen Christentum und Islam beschäftigt sich Gerhard Staguhn in der dritten Folge seiner Serie „Gott und die Götter“ dieses Mal mit dem Judentum. Die Aufteilung des Hörbuchs ist die gleiche wie in den ersten Teilen: Nach einem einleitenden Track, der sich mit der Frage beschäftigt, warum der Mensch überhaupt die Religion braucht, geht es gleich an die Fakten: Was ist das Symbol des Judentums? Wo und wann begann seine Geschichte? Aus welchen Religionen ging das Judentum hervor?
Es wird von den großen Königen David und Salomo berichtet, vom goldenen Zeitalter der Juden, vom Auszug aus dem heiligen Land, der bis heute immer noch andauernden jüdischen Diaspora, vom Fall Jerusalems im Jahre 586, vom ersten jüdischen Krieg, von der legendären Bundeslade und den Philistern – kurz: von der langen interessanten Geschichte der Religion, aus der auch Christentum und Islam hervorgegangen sind.

Der zweite Teil befasst sich dann mit Tora und Talmud, den heiligen Schriften der Juden. Sehr interessant ist das Kapitel über den Talmud, der in (613!!!) Ge- und Verboten das alltägliche Leben seiner Religionsangehörigen bis ins kleinste Detail vorgibt: So wird dort zum Beispiel erläutert, ob ein Jude am Sabbat seine falschen Zähne tragen darf (denn am Sabbat darf kein Schmuck angelegt werden), oder ob man sein Gebet auf dem Rücken eines Pferdes sprechen darf (wo es an einer gottesfürchtigen Haltung fehlt).
Im zweiten Teil geht es auch um die vielen Feste und Gebräuche des Judentums : Man erfährt interessante Details aus dem Glauben, so etwa, dass beim Tode eines Juden der Todesengel den Sterbenden mit dem Schwert erschlägt, und warum deshalb alles Wasser im Hause des Toten weggeschüttet werden muss.
Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit der jüdischen Mystik (sicher der am schwersten verständliche Teil dieses Hörbuchs für Kinder). Einige Begriffe hätte man hier gerne erläutern dürfen, so etwa das „Pogrom“.

Die einzelnen Kapitel sind wie bei den ersten beiden Folgen der Serie unterteilt durch meditative Musik der Igel-Hausmusiker Ralf Kiwit (Sopransaxophon), Rudi Mika (Oud und Saz) und Christoph Haberer (Perkussion).
Sprecher Friedhelm Ptok liefert – einmal mehr – astreine Wortkunst: klar und verständlich in der Aussprache, nüchtern und dennoch interessant vorgetragen, so dass der Hörer durch nichts vom Vortrag abgelenkt wird.


Fazit:

Eine informative Folge aus der Reihe „Gott und die Götter“: Vor allem die Details aus dem jüdischen Leben gestalten das Hörbuch lebendig und interessant – hörenswert!