Käthe Olshausen Abdallah und sein Esel Hörspiel |
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Sprecher:
Covertext: Kritik: Qualitativ hochwertige Unterhaltung für Kinder? Radio-Klassiker technisch perfekt neu aufgelegt? Neuproduktionen von tollen Kinderbüchern? Wo immer eine dieser Fragen auftaucht, ist die Antwort Igel-Records die richtige. Das Label hat sich im Laufe der letzten Jahre einen Platz ganz weit oben in der deutschen Hörbuch-/Hörspielszene erkämpfen können - und das in Zeiten, in denen der Markt wirklich heiß umkämpft ist. Aber nichts kommt von nichts, und bei Igel zeigt man beharrlich ein gutes Händchen, was die Auswahl der Programmpalette angeht. So auch im Falle von 'Abdallah und sein Esel', einem echten Klassiker unter den Radiohörspielen, sowohl was das Alter (immerhin hat die Produktion 50 Jahre auf dem Buckel) als auch den zum Brüllen komischen Inhalt sowie die mit damaligen Stars besetzte Sprecherliste angeht - wo finden die bloß immer solche vergessenen Perlen, fragt man sich da zurecht, und die Augen beginnen zu leuchten - denn in der Geschichte um den Obst- und Gemüsehändler Abdallah findet der Hörer einen wahren Schatz: Wir befinden uns inmitten einer Umgebung, wie sie in
den Märchen aus 1001 Nacht nicht besser gewählt sein könnte:
Bagdad! Stadt der Städte, Stadt der Kalifen und Kadis, der Händler
und Kamele, der blumigen Sprache und findigen Lebenskünstler: Abdallah
heißt die unumstrittene Hauptfigur des lustigen Märchens, den
wir über 153 Minuten lang bei seinen abenteuerlichen, lange Zeit
vom Pech verfolgten Aktionen begleiten dürfen, Abdallah, der Kaufmann
("ein habgieriger Filz") ein Geizhals, der ein wenig an Dagobert
Duck erinnert, aber durchaus die Sympathie des Hörer gewinnt, denn
ihm passiert wahrlich ein Missgeschick nach dem anderen... ("Ich
Unglückseligster aller Sterblichen! Hat schon je ein Mensch so viel
Pech gehabt?") Sprechertechnisch ist diese alte Produktion vom Allerfeinsten: Bum Krüger als Abdallah geht vollkommen in seiner Rolle auf, auch Esel Heinz Rühmann macht seine Sache gut, hat aber wenig Text. Erzähler Axel von Ambesser, ein ganz Großer, macht das Zuhören zu einer wahren Ohrenfreude, und auch die anderen Sprecher wie Helen Vita, Peter Lühr und Alexander Malachovsky agieren perfekt. Musikalisch ist dieses Hörspiel ein wahrer Ohrenschmaus: Die Kompositionen von Kurt Brüggemann schaffen eine tolle orientalische Atmosphäre und werden zudem noch als Geräuschkulisse verwendet: Nieser, Schritte, Effekte: alles wird in diesem Hörspiel mithilfe von Instrumenten dargestellt, echte Geräusche hört man nur ganz selten: das ist prima gelungen und ein echter Hinhörer! Für eine derart alte Produktion ist die Tonqualität sagenhaft gut, nur zweimal hört sich der Klang für kurze Zeit etwas dumpf an, ansonsten hat man hier alles herausgezaubert was geht: Respekt! Das Hörspiel ist in 2 CDs mit jeweils 14 und 13 Tracks unterteilt und hat eine Trackliste mit Titeln im Inlay. Das wunderschöne Cover zeichnete Kerstin Meyer, deren Illustration auch auf die CDs gedruckt wurde: eine runde Sache. Fazit: Eine echte Perle unter den Radio-Klassikern: ein orientalisches Märchen voller Gaunereien, dicker Kamele, fauler Tomaten, Diebsgesindel, Heiratsvermittler, Hühner, Esel und Halunken - ein köstlicher Spaß! Anhören!! Mögen Eure Ohren umschmeichelt werden vom Wohlklang dieses zauberhaften Märchens wie die zahlreichen Kiesel im Bach umschmeichelt werden vom kühlen klaren Wasser in der Hitze des Mittags! |