Marc Freund

Sherlock Holmes - Die neuen Fälle (39):
Der Tod des Henkers

Hörspiel
ca. 80 Minuten, 1 CD
Romantruhe Audio


Regie: Gerd Naumann
Komponist: Stephan Eicke

Sprecher:

Sherlock Holmes: Christian Rode
Watson / Erzähler: Peter Groeger
sowie Lothar Blumhagen, Jürgen Thormann, Lutz Harder, Manfred Lehmann, Gerald Paradies, Vera Bunk, Georg Tryphon, Bernd Vollbrecht

Inhalt:
Es ist eine ungewöhnliche Wette, die der aufstrebende Schriftsteller H. G. Wells dem für seine Härte und Häme gefürchteten Kritikerpapst William R. Hasseltine vorschlägt: Wells behauptet, innerhalb von drei Wochen einen bahnbrechenden Roman schreiben zu können, den selbst Hasseltine als bedeutendes literarisches Werk anerkennen muss. Sherlock Holmes und Dr. Watson werden Zeugen dieser Wette und machen sie gültig. Doch dann wird Hasseltine erstochen in seinem verschlossenen Hotelzimmer aufgefunden. Vom Täter fehlt jede Spur. Holmes steht gleich vor mehreren Rätseln: Wie konnte die Tat verübt werden und wer spielt in dem großen Hotel eine falsche Rolle? Die Indizien sprechen gegen H. G. Wells, denn sein neuer Roman handelt vom perfekten Verbrechen.


Kritik:

Dr. Watson und Sherlock Holmes treffen auf den berühmten Autor H. G. Wells. Doch nicht nur auf ihn. Der gnadenlose Kritiker William R. Hasseltine ist auch zugegen und provoziert Wells zu einer folgenreichen Wette: Wells will innerhalb von drei Wochen ein literarisch gewichtiges Werk schreiben, das Hasseltine (in Leserkreisen auch "der Henker" genannt) voll und ganz überzeugt. Am Ende der drei Wochen kommt allerdings alles ganz anders...

Ein unangenehmer Kritiker, ein Autor, ein Hotel, eine Wette: das sind die Zutaten für den neuen Fall "Der Tod des Henkers" aus der Feder von Marc Freund. Kann da etwas schiefgehen? Natürlich nicht! Diese Folge 39 hat alles, was ein wirklich gutes Krimihörspiel benötigt: ein kniffliger Plot (der sich ganz nebenbei vor van Dusen verneigt!), kantige Charaktere, eine Prise Humor und eine rundum gelungene Inszenierung.

Marc Freunds Skript punktet dazu noch mit einem Charakter, den es tatsächlich gegeben hat: H. G. Wells ist eine der zentralen Figuren in diesem Fall, sorgt also für das gewisse Etwas an Atmosphäre.

Der Fall, der - ganz klassisch - überwiegend in einem Hotel spielt, dazu - ebenso klassisch - eine Wette beeinhaltet, und gespickt ist mit vielen Spuren, entblättert geschickt die tragischen Umstände, die sich um Wells und seinen schärfsten Kritiker ranken und für viel Hörspaß sorgen.

... Ein kleiner inhaltlicher Patzer ist dann aber doch am Ende noch drin: im letzten Track beteuert Wells gegenüber Holmes, "unsere Verabredung zum Portwein und einem guten Gespräch" mit dem Detektiv nicht vergessen zu haben - und verabschiedet sich nur eine Minute später mit den Worten: "Machen Sie es gut - vielleicht treffen wir uns eines Tages wieder!" Das passt überhaupt nicht zusammen.

Neben dem großartigen Duo Rode/Groeger sind Manfred Lehmann, Lothar Blumhagen, Vera Bunk, Jürgen Thormann, Bernd Vollbrecht, Gerald Paradies, Lutz Harder und Georg Tryphon (der etwas mit seinem französischen Akzent zu kämpfen hat) mit an Bord.


Fazit:

Klassischer kniffliger Rätselspaß mit viel Flair - wärmste Empfehlung!


Weitere Infos: http://www.romantruhe.de/