Marc Freund

Sherlock Holmes - Die neuen Fälle (06):
Das Haus auf dem Hexenhügel

Laufzeit: ca. 80 Minuten
1 CD
Romantruhe Audio


Sprecher:
Christian Rode, Peter Groeger, Jürgen Thormann, Anke Reizenstein, Arne Stephan, Annekathrin Munz

Inhalt:
Sherlock Holmes wird in das Haus des Adligen Roderick Crane bestellt. Mysteriöse Legenden ranken sich um das Anwesen, das von vielen gemieden wird. Es wurde auf einem Hügel erbaut, auf dem einst Hexen und sogar ein Vorfahre Cranes hingerichtet wurden. Der Hausherr, letzter Nachkomme eines alten Geschlechts, ist dem Wahnsinn verfallen. Er verliert sich immer mehr in den phantastischen Traumwelten des Schriftstellers Edgar Allan Poe. Als ein rätselhafter Todesfall geschieht, stellt sich die Frage, ob Crane auch ein Mörder sein kann…


Kritik:

Ein neuer Fall kommt per Brief in die Baker Street geflattert: Wer ist der Absender des Schreibens, das Sherlock Holmes in das düstere Anwesen von Sir Roderick Crane auf dem Hexenhügel einlädt? Vom Hausherrn scheinbar nicht, wie Holmes schnell messerscharf kombiniert! Die Neugier des Meisterdetektiv ist geweckt...

Autor Marc Freund legt mit "Das Haus auf dem Hexenhügel" eine Sherlock-Holmes-Geschichte vor, die stilistisch und auch inhaltlich stark geprägt ist von den Original-Büchern des Sir Arthur Conan Doyle.

Nur sechs Sprecher tummeln sich in dem mysteriösen Fall, den aufzuklären Holmes knappe 80 Hör-Minuten in Anspruch nimmt. Marc Freund lässt dem Lauf der Geschichte viel Zeit, so dass sich die unheilvolle Atmosphäre schön langsam ausbreiten kann. Vielleicht hätte man hier und da ein wenig straffen können, doch das Hörspiel präsentiert sich insgesamt harmonisch.

Dass die Story mit nur vier Verdächtigen auskommen muss, von denen einer im Verlauf der Geschichte unfreiwillig das Zeitliche segnet, macht die Auflösung natürlich etwas vorhersehbar, und aufmerksamen Hörern entgehen auch sicher nicht die kleinen Hinweise, die den Krimispaß noch einmal vergrößern. Der Plot ist zu jeder Zeit stimmig, und kleine Anleihen an Indy und Spukhäusergeschichten sowie die Verbeugung vor Edgar Allan Poe sind die "Farbtupfer" in dieser gelungenen Sherlock-Holmes-Hommage.

Das Hörspiel ist mit einem detailreichen Geräuscheteppich ausgestattet, der viel zur Atmosphäre beiträgt. Die Musik von Stephan Eicke untermalt die "irre" Atmosphäre mit Orgelklängen, auch die übrigen kleinen Kompositionen sind stimmungsvoll. Auffallend in dieser Produktion von Gerd Naumann (gleichfalls Regie) ist die Tatsache, dass in den Szenen nur mit Geräuschuntermalung gearbeitet wurde, während die musikalischen Tupfer immer zwischen die einzelnen Szenen eingeschoben werden. Das vergibt ein paar Möglichkeiten. Vor allem in der dramatischsten Szene hätte man mit Musik noch ein paar Register zusätzlich ziehen können.

Die Sprecher sind gut ausgewählt. Das Detektivpaar Christian Rode und Peter Groeger agiert wie üblich wunderbar zusammen, das Haupt"ohren"merk liegt in dieser Folge aber natürlich auf dem großen Jürgen Thormann, der eine tolle Performance abliefert. Annekathrin Munz, Arne Stephan und Anke Reitzenstein vervollständigen den kleinen, aber feinen Cast.

Das Cover ziert eine schöne Illustration von Lidia Beleninova - ebenfalls mit einer kleinen Hommage an Poe.


Fazit:

Schöne, runde Folge der Romantruhe-Audio-Reihe - Empfehlung für Old-School-Kriminalisten!


Weitere Infos: http://www.romantruhe.de/