Arthur Conan Doyle Sherlock Holmes (13): Der Bund der Rotschöpfe Hörspiel von Marc Gruppe |
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Kritik: Erneut hält man sich bei Titania Medien an die chronologische Reihenfolge der Original-Stories von Sir Arthur Conan Doyle, und so ist mit "Der Bund der Rotschöpfe" der direkte Nachfolger von "Ein Skandal in Böhmen" zu hören. Dr. Watson hat nun doch wieder das Ermittlungsfieber gepackt, und unter dem Vorwand, Sherlock Holmes und sein "siebenprozentiges" Problem im Auge zu behalten, wird er wieder in der Baker Street vorstellig ... just, als Holmes gerade ein neuer Fall angetragen wird. Und dieser entpuppt sich als äußerst skurril! Arthur Conan Doyle hat "Der Bund der Rotschöpfe" einst als eine seiner Lieblings-Holmes-Geschichten benannt, und was die humorvolle Note und die bizarre Ausgangssituation angeht, steht die Story auch fernab aller übrigen Fälle des Meisterdetektivs. Witziges Detail am Rande: ausgerechnet in dieser Geschichte ist Doyle ein Fehler passiert - so passen das Datum der Annonce und die Auflösung des Clubs zeitlich nicht zusammen. Der Holmes-Klassiker erlebt in der Inszenierung von Titania Medien ein äußerst hörenswertes Revival - sehr zur Freude der Hörer taucht hier nach dem Auftritt in "Das Zeichen der Vier" ein weiteres Mal Inspektor Jones auf, den auch hier erneut hörbar seine Nase quält. Leider konnte die Figur nicht wieder mit Christian Rode besetzt werden, aber auch Hans Bayer drückt dem leicht trotteligen Kriminalen von Scotland Yard mit viel Spielwitz seinen Stempel auf und sorgt für Amusement. Kein Wunder - bei einer Figur, die Holmes selbst als "tapfer wie eine Bulldogge und zäh wie ein Hummer" bezeichnet! Zur Story selbst gibt es nicht viel zu sagen - der Fall ist ein Klassiker, der hier bereits in sechster deutscher Vertonung zu hören ist. Holmes selbst bezeichnet ihn als "Drei-Pfeifen-Problem" - und so sind es neben der skurrilen Geschichte wieder einmal das hervorragende Ensemble und die stilechte Kulisse des viktorianischen Londons (das die Macher Stephan Bosenius und Marc Gruppe toll zum Leben erweckt haben!), welche das Hörspiel zum Genuss machen. Die Sprecherriege rund um Joachim Tennstedt und Detlev Bierstedt besticht diesmal vor allem mit Hans Bayer und Gudo Hoegel - aber auch alle übrigen Rollen sind toll gecastet, und alle agieren mit viel Engagement und hörbarem Spaß am Script. Zudem wartet "Der Bund der Rotschöpfe" mit dem gewissen Quäntchen Zeitkolorit auf, das die Fälle über ihren kriminalistischen Unterhaltungswert hinaus so hörenswert macht: hier ist es ein Sarasate-Konzert, das Holmes und Watson besuchen. Mehr als nur ein Auge wert ist übrigens auch das
stylishe Cover von Ertugrul Edirne, das eine Szene des Hörspiels
illustriert. Fazit: Mit "Der Bund der Rotschöpfe" ist ein
amüsanter Fall zu hören, der mit viel Augenzwinkern erzählt
und rundum liebevoll inszeniert ist - Hörtipp für Holmes-Fans! Weitere Infos: http://www.titania-medien.de
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