Marcel Hollerbusch: Das Dalai-Drama Hörspiel |
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Sprecher: Kritik: In der Vils treibt eine Leiche, eingewickelt in Bänder wie eine Mumie. Marcel Hollerbusch, Ambergs Juniordetektiv ('Ich löse jeden Fall') lässt sich die Untersuchung in diesem Mordfall nicht entgehen. Der Tote war an einer Expedition in Ägypten beteiligt. Traf ihn der Fluch des Pharao? Marcel kann das nicht so recht glauben. ('... wirrrklich seeeehrrrrr verrrrdächtig!') Eine heikle Angelegenheit, denn Ambergs heißester Kandidat für den Oberbürgermeisterposten, Max Birnbichler, der den Toten gut kannte und die Funde dieser Expedition in einer Ägypten-Ausstellung seiner hiesigen Wählerschaft vorstellen will, übt Druck auf die Polizei aus... was die Ermittlungen auch nicht gerade leichter macht. Aber Marcel lässt sich nicht aufhalten. Es ist crazy, schräg und schrill, dieses Erstlingswerk der Amberger Wombat-Truppe, das man als Krimi-Comedy-Satire bezeichnen kann. Eine aberwitzige Story, die trotz aller Skurrilitäten einem kriminalistisch nachvollziehbaren Plot bis (fast) zum Schluss folgt, gut aufgelegte Laiensprecher und die immer passenden Effekte ergeben ein Hörspiel-Produkt, das prima unterhält und ganz bestimmt seine Fans finden wird. Sicher, der Humor ist nicht für jeden geschaffen,
das muss man schon erwähnen, denn Marcel Hollerbusch ist nicht der
smarte Ermittler, den zum Beispiel ein Justus Jonas verkörpert: Marcel,
der (wie die übrigen Einwohner Ambergs) scheinbar immer einen Kasten
Bier unterm Arm mit sich herumträgt, seine stets besoffene Mutter,
sein zwielichtiger Onkel Javier sowie der mit Marcel befreundete und nicht
gerade dienstbeflissene Kommissar Bleyfuss stehen da wohl eher für
das genaue Gegenteil: Immer bereit, für einen guten Schluck alles
stehen und liegen zu lassen und schon im September an Weihnachten denkend,
lässt man in Amberg eine Leiche auch mal zwei Stunden eine Leiche
sein, und Marcel darf auch mal am Joint seiner Mutter ziehen, wenn er
recht schön artig ist... Klingt schräg? Ist schräg! Aber saukomisch noch dazu: Wer jetzt meint, diese Zutaten können doch kein hörenswertes Werk ergeben, der irrt. Den nötigen Humor vorausgesetzt, hat 'Das Dalai-Drama' wirklich alles, was ein satirisches Hörspiel benötigt, um die Lachmuskeln zu strapazieren. Zum Cast: Absoluter Überflieger ist der Sprecher
des Birnbichler, Max ('Zwei Daumen hoch für den Maximilian Birnbichler!!'),
der alle anderen bravourös an die Wand spielt. Ansonsten sind die
Sprecherleistungen gemischt. Nicht gut besetzt ist nur eine Rolle: Stefanie
Sähmann nimmt man die besoffene Mama einfach nicht ab. Wenn man von
ein paar allgemeinen Versprechern absieht, überwiegt aber der hörbare
Spaß, den alle beim Einsprechen hatten: mit Engagement werden hier
charmant ein paar Patzer wettgemacht. Fazit: Wer schräge Krimi-Satiren mag, wird hier gut bedient: Die Amateurschrammen des Hörspiels werden locker wettgemacht durch die pfiffige abgedrehte aberwitzige Story - Hörspaß garantiert! |