Wolfgang Hohlbein

Auf der Spur des Hexers

Lesung mit Wolfgang Hohlbein
3-CD-Box; ISBN 3-7857-1396-7; Euro 16,90
Gesamtspielzeit: 222 Minuten

Sprecher:
Erzähler - Wolfgang Hohlbein
Stimme aus dem Kristall - Dirk Vogeley
Einleitung und Kapitelansagen - Jürgen Hoppe

Covertext:
Wie der Horror begann. Als Chronist des Hexers nahm sich Wolfgang Hohlbein eines der ungewöhnlichsten Projekte der Phantastischen Literatur an. Mit 'Auf der Spur des Hexers' erzählt er die Vorgeschichte der Hexer-Bände mit Robert Cravens Vater Roderick Andara und dessen Abenteuer, die nicht weniger spannend sind als die seines Sohnes. Die erste, abgeschlossene Folge ist inszeniert mit unveröffentlichten Songs von Udo Dirkschneider und Steve Whalley.

Kritik:

Inhalt:
Aufgrund eines Fluchs wird Roderick Andara, genannt der Hexer, von schrecklichen Kreaturen aus den Dimensionen jenseits von Raum und Zeit gejagt. Schweren Herzens entschließt er sich, seinen Sohn Robert Craven in die Obhut einer Pflegemutter zu geben. Zu spät erst erkennt er, daß er in eine Falle geraten ist. Der Junge wird entführt. Um das Leben seines Sohnes zu retten, muß Andara sich einem grenzenlos überlegenen Gegner stellen. Sein einziger Helfer ist der geheimnisvolle H.P. (H.P. Lovecraft), doch mehr und mehr befallen Andara Zweifel, ob er Lovecraft wirklich trauen kann.

'Als Chronist des Hexers, Robert Craven, der vor 100 Jahren in London lebte, begann Wolfgang Hohlbein eines der ungewöhnlichsten Projekte der Phantastischen Literatur. Mit seinen Hexer-Abenteuern nahm er sich des legendären Cthulhu-Mythos H.P. Lovecrafts an - einem der Urväter der Phantastik - und führte ihn einfallsreich weiter. Dabei entstanden unheimliche Erzählungen von dunklen Gottheiten, alptraumhaften Prophezeiungen und Büchern, die den Wahnsinn bringen.'

Man mag sie oder man mag sie nicht - die Abenteuer des Robert Craven, die von Wolfgang Hohlbein und weiteren Autoren in Heftform erscheinen. Genau so ist es auch mit der Vorgeschichte der Hexer-Geschichten, 'Auf der Spur des Hexers', die selbst niemals in Heftform erschienen ist, sondern nur als Buch. Heft-Romane sind in ihrer Handlung immer sehr linear und haben kaum bis gar keine Nebenstränge. Das liest sich sehr leicht, ist aber nicht so spannend wie eine vielschichtige Romanhandlung. So ist es auch mit dieser Erzählung. Eigentlich passiert nämlich gar nicht so viel - Robert wird entführt, und sein Vater Andara lernt den geheimnisvollen H.P. kennen und reist bis nach Innsmouth, wo er einen großen Kampf zu bestehen hat. Nicht besonders viel Inhalt, aber für die Freunde des Hexer-Zyklus' sicher eine willkommene Ergänzung, denn dieses Buch erzählt die Vorgeschichte des Robert Craven, genauer die Geschichte seines Vaters.

Gelesen wird sie vom Autor selbst, Wolfgang Hohlbein. Autorenlesungen sind eine zweischneidige Sache, so auch in diesem Fall. Eigentlich, so sollte man meinen, kennt niemand seine erdachten Charaktere so gut wie der Autor, und schon alleine das sollte ein Argument für Autorenlesungen sein. Andererseits gibt es Profisprecher, die nichts anderes tun als vorzutragen oder zu synchronisieren, und sie haben eine Routine, die den Autoren meist fehlt.
Wolfgang Hohlbein liest denn auch das erste Kapitel eher schlecht als recht, man hört sehr viele Schnittpunkte, manchmal mehrere pro Satz. Zudem klingt er heiser und gehetzt und wirkt sehr nervös, und so kommt beim Anhören des 1. Kapitels keine Freude auf. Man muss aber sagen, dass er nach einer Weile zu seinem Rhythmus findet und in den späteren Kapiteln einen besseren Vortrag abliefert. Für meinen Geschmack hätte man aber besser einen Profisprecher lesen lassen sollen, zu tonlos und spannungsarm ist Hohlbeins Lesung.

Unterlegt ist das Hörbuch mit Musik von Udo Dirkschneider und Steve Whalley - ein Experiment, das manchmal gut zum Buch passt, manchmal auch nicht. Da gibt es enervierende laute rockige Stücke, die unter die Lesung geschoben werden und vom Buch ablenken, da gibt es aber auch traumhafte Kompositionen, die gut zur Story passen, wie etwa in Andaras erstem Traum oder auch die Musik, die sich zur Stimme aus dem Kristall gesellt.
'Auf der Spur des Hexers' präsentiert sich mit stimmungsvollem Cover und ohne beiliegendes Booklet. Die Infos zum Hörbuch, zu Sprechern und Musikern befinden sich im Innenteil des Außencovers und können nur gelesen werden, wenn man die erste und die letzte CD aus der Box nimmt. Hier wurde gespart, aber warum auch nicht. Die Lösung ist geschickt.

Fazit:

Für Freunde des Hexer-Zyklus' eine willkommene Ergänzung, die leider nicht hundertprozentig überzeugt - für echte Hohlbein-Fans aber sicher einen Versuch wert.