Gisbert Haefs Das Triumvirat hext Live-Hörspiel |
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Sprecher: Covertext: Kritik: Die alte Rosamunde ist verschwunden, und das ausgerechnet in der Walpurgisnacht. Wo die Leute sie doch immer eine alte Hexe genannt haben... Beliebt war sie nicht, und richtig vermissen tut sie auch keiner, aber trotzdem ... das Triumvirat kann seine Finger nicht von der Sache lassen, erst recht nicht, als der Kopf der alten Frau auf einem Besenstiel platziert gefunden wird! Der Ehrgeiz der alten Herren ist geweckt. Klar, dass der Fall gelöst wird! Das Triumvirat ist zurück! Eine gute Botschaft für die Liebhaber der verschrobenen drei Herren, die sich bereits in drei Hörspielen tummeln durften. Das liegt allerdings schon ein Weilchen zurück, die ersten Krimis dieser Reihe produzierte der WDR bereits in den Achtzigerjahren mit der damaligen Besetzung Pasetti (später Leipnitz), Korff, Trixner. Dass für diesen vierten Teil auf ebensolche Klassesprecher zurückgegriffen wurde, lag nahe und wurde glücklicherweise auch beibehalten. Peter Fricke überzeugt als Dr. Korff, Dietmar Mues ist "Bargmännchen", wie er im Buche steht und Oberst Albrecht wird hier von Gert Haucke interpretiert - leider eine seiner letzten Rollen. Beim Hören fällt auf, dass die Herren höchst amüsiert wirken, und manchesmal hört man Peter Fricke auch spontan über das Script lachen, das wohl eindeutig während der Aufführung abgelesen wird. Des Weiteren fällt auf, dass man wohl versucht hat, das relativ lange Script irgendwie in die 60-Minuten-Schiene zu pressen: Wie der Wind wird der Text vorgetragen, scheinbar müssen die Herren Schauspieler auf den nächsten Bus, und leider leiert gerade Gert Haucke, der den längsten Text hat, seinen Part des Öfteren einfach nur herunter - das ist sehr schade. Das Script selbst ist mal wieder ein einziges langes Wort-Gefecht, das sich das Triumvirat hier liefert - köstlich und ganz bestimmt nicht das schlechteste der vier Triumvirat-Hörspiele! Gisbert Haefs hat reichlich Wortspitzen verteilt, und neben all dem geistig-geistlichen Geplänkel wird - wie üblich - während des Skatens nebenbei der Krimi gelöst. Meines Erachtens ist das "Projekt Live-Hörspiel"
geglückt: Klar, man hört immer mal wieder das Publikum lachen,
die Tonqualität ist nicht die beste und auf Hörspiel-Geräusche
wurde aus diesem Grunde auch verzichtet. Dafür gibt es Live-Musik
der Gruppe Twintett zu belauschen, die bei den Szenewechseln ihre Auftritte
haben. Dass es sich bei dieser WDR-Produktion untypischerweise um ein
Live-Hörspiel handelt, findet seltsamerweise nirgends auf der Verpackung
Erwähnung. Diese Info hätte schon sein dürfen. Fazit: Ein toller vierter Fall für
die Herren vom Triumvirat - und mal wieder ein Wortscharmützel, das
es in sich hat! Infos und Hörproben gibt es hier: http://www.audiobuch.com |