Gisbert Haefs

Das Triumvirat hext

Live-Hörspiel
Produktion: WDR 2007
Audiobuch Verlag Freiburg
56 Minuten
1 CD; ISBN 978-3899642773; Euro 9,95

Sprecher:
Peter Fricke - Dr. Korff
Gert Haucke - Oberst a. D. Albrecht
Dietmar Mues - Pfarrer Bargmann

Covertext:
Eigentlich trifft sich das Triumvirat nur zum Skatspiel. Doch das Verschwinden der seltsamen Alten Rosamunde zu Walpurgis führt Oberst Albert, Pfarrer Bargmann und Dr. Korff mitten in einen neuen Kriminalfall. Blitzgescheit und scharfzüngig witzeln die Pensionäre bei Bier und Karten, bis sie Rosamundes rätselhafte Abwesenheit - Abrakadabra! - erklärt haben- Zum Wohl!

Kritik:

Die alte Rosamunde ist verschwunden, und das ausgerechnet in der Walpurgisnacht. Wo die Leute sie doch immer eine alte Hexe genannt haben... Beliebt war sie nicht, und richtig vermissen tut sie auch keiner, aber trotzdem ... das Triumvirat kann seine Finger nicht von der Sache lassen, erst recht nicht, als der Kopf der alten Frau auf einem Besenstiel platziert gefunden wird! Der Ehrgeiz der alten Herren ist geweckt. Klar, dass der Fall gelöst wird!

Das Triumvirat ist zurück! Eine gute Botschaft für die Liebhaber der verschrobenen drei Herren, die sich bereits in drei Hörspielen tummeln durften. Das liegt allerdings schon ein Weilchen zurück, die ersten Krimis dieser Reihe produzierte der WDR bereits in den Achtzigerjahren mit der damaligen Besetzung Pasetti (später Leipnitz), Korff, Trixner. Dass für diesen vierten Teil auf ebensolche Klassesprecher zurückgegriffen wurde, lag nahe und wurde glücklicherweise auch beibehalten. Peter Fricke überzeugt als Dr. Korff, Dietmar Mues ist "Bargmännchen", wie er im Buche steht und Oberst Albrecht wird hier von Gert Haucke interpretiert - leider eine seiner letzten Rollen.

Beim Hören fällt auf, dass die Herren höchst amüsiert wirken, und manchesmal hört man Peter Fricke auch spontan über das Script lachen, das wohl eindeutig während der Aufführung abgelesen wird. Des Weiteren fällt auf, dass man wohl versucht hat, das relativ lange Script irgendwie in die 60-Minuten-Schiene zu pressen: Wie der Wind wird der Text vorgetragen, scheinbar müssen die Herren Schauspieler auf den nächsten Bus, und leider leiert gerade Gert Haucke, der den längsten Text hat, seinen Part des Öfteren einfach nur herunter - das ist sehr schade.

Das Script selbst ist mal wieder ein einziges langes Wort-Gefecht, das sich das Triumvirat hier liefert - köstlich und ganz bestimmt nicht das schlechteste der vier Triumvirat-Hörspiele! Gisbert Haefs hat reichlich Wortspitzen verteilt, und neben all dem geistig-geistlichen Geplänkel wird - wie üblich - während des Skatens nebenbei der Krimi gelöst.

Meines Erachtens ist das "Projekt Live-Hörspiel" geglückt: Klar, man hört immer mal wieder das Publikum lachen, die Tonqualität ist nicht die beste und auf Hörspiel-Geräusche wurde aus diesem Grunde auch verzichtet. Dafür gibt es Live-Musik der Gruppe Twintett zu belauschen, die bei den Szenewechseln ihre Auftritte haben. Dass es sich bei dieser WDR-Produktion untypischerweise um ein Live-Hörspiel handelt, findet seltsamerweise nirgends auf der Verpackung Erwähnung. Diese Info hätte schon sein dürfen.

Fazit:

Ein toller vierter Fall für die Herren vom Triumvirat - und mal wieder ein Wortscharmützel, das es in sich hat!
Nicht perfekt, aber sehr hörenswert!

Infos und Hörproben gibt es hier: http://www.audiobuch.com