Rolf Becker (alias Malcolm F. Browne) Gestatten - mein Name ist Cox Kriminalhörspiel NWDR 1952 (in 8 Teilen) |
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Sprecher: Covertext: Kritik: Einen echten Radio-Krimi-Klassiker hat Goya LiT, das Label vom Jumbo-Verlag, mit 'Gestatten - mein Name ist Cox' aufgelegt und damit erstmals einer breiten Hörerschicht zugänglich gemacht. Bislang konnte man solche 'Perlen' des Kriminalhörspiels nur ergattern, wenn man zur richtigen Zeit am Radio saß und selbst mitschnitt, was ja nicht jedermans Sache ist und bei einem Achtteiler schon eine eher schwierige Aufgabe darstellt. Jumbo tritt damit in die Fußstapfen einiger anderer Verlage, die auch die alten Kriminalklassiker entdeckt haben, so zum Beispiel die ebenso kultigen Paul-Temple-Hörspiele. 'Gestatten - mein Name ist Cox' war in den 50er Jahren denn auch genau wie die Temples ein echter Straßenfeger, und tausende Hörer drängten sich jede Woche vor dem Radio zusammen, wenn die spannende Geschichte um Paul Cox, den passionierten Glücksspieler, den charmanten Lebemann, der in eine finstere Erpressungs- und Mordgeschichte verwickelt wurde, in die nächste Runde ging. Spannend! - Ja, das ist die Story ganz unbedingt, denn sie nimmt immer wieder überraschende Wendungen, legt falsche Fährten, und genau wie Paul Cox wird auch der Hörer immer wieder an der Nase herumgeführt. Nicht nur, dass Cox von der Polizei gejagt wird, die fälschlicherweise in ihm den Mörder an Rechtsanwalt Wallings sieht, nein, Freunde sind nicht, was sie zu sein scheinen, und ein geheimnisvoller Unbekannter, der Cox zu helfen scheint, ist auch nicht, was er vorgibt. Als es dann noch zu einem tödlichen Unfall kommt, überschlagen sich die Ereignisse. Cox muss, um seine Unschuld zu beweisen, einen Einbruch begehen, und ein vermeintlicher Entlastungszeuge, der Nachbarsjunge, Pit Fitzgerald, wird entführt... Was hat Cox' Braut Margit Simmons mit all dem zu tun? Warum findet sich ausgerechnet in ihrer Wohnung der entführte Pit? Cox muss kombinieren, und er hat nicht viel Zeit. Und dann ist da ja noch der unbekannte Mann mit der Aktentasche, dessen Identität lange im Dunkeln bleibt... Die Lage wird immer dramatischer, und dann wird Cox auch noch selbst entführt, als er eben soweit ist, der Polizei seine Unschuld zu beweisen... Ein wahres Feuerwerk an coolen Sprüchen, spannenden Verfolgungsjagden und kniffligen Rätseln bekommt der Hörer mit dieser tollen Geschichte von Krimi-Altmeister Rolf Becker, der zusammen mit seiner Frau Alexandra z. B. auch die Dickie-Dick-Dickens-Serie schrieb, hier geliefert. Wer Krimis liebt und die liebevoll produzierten Hörspiele aus den 50er Jahren gerne hört, der liegt mit dieser Produktion des damaligen NWDR unter der Regie von Hans Gertberg goldrichtig! Die Sprecherriege kann sich auf jeden Fall hören lassen: von Karl-Heinz Schroth über Heinz Klingenberg, Manfred Steffen, Karl Kuhlmann, Hanne Wieder bis hin zu Wolfgang Wahl und Karin Jacobsen wird hier nicht mit Profis gekleckert, sondern geklotzt. In der Hochzeit des Radiohörspiels hat man eben noch großen Wert auf die Sprecher gelegt, und gerne zu den großen Namen der Schauspielkunst gegriffen, was sich auch heute noch positiv beim Hören bemerkbar macht. Vor allem der großartige Karl-Heinz Schroth mit seiner schnoddrigen Stimme passt in seine Rolle wirklich perfekt! Die Musik von Siegfried Franz ist cool und groovig und
hat Kultstatus, und auch die Geräusche sind passend und stimmig.
Einzig beim Geräusch des Londoner Taxis (man hört einen VW-Käfer)
hat man ein wenig daneben gegriffen, aber was macht das schon? Zeitkolorit
wird damit auf jeden Fall verbreitet, von daher: Schwamm drüber und
genießen!! Goya LiT hat das schöne Hörspiel in zwei einzeln erhältliche Doppel-CD-Boxen aufgesplittet, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann, denn wer kauft schon nur die Hälfte eines Krimis? Wie auch immer - den wahren Fan wirds nicht stören, und so bekommt man zwei Cover statt einem geboten - was mich auch gleich zur Covergestaltung bringt: mal was anderes, das man hier geboten bekommt. Ich persönlich hätte ein Schwarz-Weiß-Outfit dem Alter des Hörspiels gemäß irgendwie passender und stilechter gefunden, aber Goya LiT hat sich für eine poppige bunte Variante entschieden... Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, und auf den Inhalt kommt es an: und der ist allererste Sahne! Fazit: Ein Krimi-Klassiker der Fünfzigerjahre: mit viel Atmosphäre, spannend, cool, kultig, mit vielen Finten und Haken - wer knifflige Krimis liebt, kann hier bedenkenlos zuschlagen. Karl-Heinz Schroth in der Hauptrolle gibt den perfekten Paul Cox! |