Heiko Martens Prof. Sigmund Freud - 01 - Das zweite Gesicht Kriminalhörspiel |
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Sprecher: Sigmund Freud: Hans-Peter Hallwachs Inhalt: Kritik: Wien 1920. Sigmund Freud und seine später so berühmte Psychoanalyse stecken noch in den Kinderschuhen. Während Gendarm Gruber sich mit einem grässlichen Mord konfrontiert sieht, der ihn wegen anhaltender Schlaflosigkeit auf die Couch des Psychoanalytikers treibt, nimmt Freud dieses erste Zusammentreffen mit Gruber zum Anlass, dem Ermittler auf seine Weise unter die Arme zu greifen: mit Freuds profundem Wissen über die menschliche Seele und deren Abgründe wollen die beiden Männer den "Vampir-Fall" lösen... Doch die Dinge geraten aus dem Ruder, als Freud sich irrt und Anna, Freuds Tochter, dem Mörder gefährlich nahe kommt... Das Verbrechen von seiner psychologischen Seite beleuchtet die neue Hörspielreihe "Prof. Sigmund Freud" aus dem Hause STIL, die erstmals mit dieser Krimi-Reihe den Hörspielmarkt als eigenständiges Label bereichern. STIL, das sind Simon Bertling und Christian Hagitte, die bereits so hochkarätige Hörspielserien wie "Wallander" (Hörverlag) und "Die Alchimistin" (Lübbe Audio) produziert haben. Mit dem ersten Fall, "Das zweite Gesicht", zeigt das kreative Macher-Duo auch schon sehr deutlich, wo es langgeht: Die Reihe bietet keine Krimikost im herkömmlichen Sinne, vielmehr eine Symbiose aus Krimi und psychologischem Hörspiel, die bislang auf dem Hörspielmarkt einzigartig ist. Zum einen zeigt die Einstandsfolge den höchst interessanten Arbeitsalltag von Prof. Freud, zum anderen wird ein Verbrechen durchleuchtet und aufgeklärt. Angelpunkt der Reihe ist natürlich Freuds Psychoanalyse, und innerhalb dieser die These der grundsätzlichen Aufsplittung der Seele in "Ich", "Über-Ich" und "Es", die in Form innerer Dispute des Arztes hörbar gemacht wird. Das ist ein toller Kniff, der fürs Hörspiel mit schönen Effekten und den erstklassigen Sprechern Nicolas Artajo (Über-Ich) und Cathleen Gawlich (Es) sehr anschaulich umgesetzt wurde. Hagitte und Bertling haben den Cast der Reihe überhaupt sehr gut besetzt: Mit Hans Peter Hallwachs als Prof. Freud, Felicitas Woll als Anna und Andreas Fröhlich als Gendarm Karl Gruber sind die Hauptrollen exzellent besetzt, und in dieser Einstandsfolge sind mit Rolf Zacher und Sascha Rotermund auch weitere bekannte Sprecher mit an Bord, die klasse aufspielen. Sehr großen Wert wird bei STIL immer auf die Musik gelegt. Die Kompositionen für "Prof. Sigmund Freud" wurden mit dem Berliner Filmorchester eingespielt und kommen selbstverständlich nicht aus der "Dose". Die Musik zu dieser ersten Folge ist extrem atmosphärisch und bringt die kriselnden Seelenlandschaften genial zum Ausdruck: mal aufwühlend, mal abgründig, mal verstörend - da wird mit atonalen Sequenzen, romantischen Ochesterpassagen samt Dissonanzen, mit beklemmenden Fagott-Soli, aber auch mit sphärischen Klängen gearbeitet - eine absolut starke Klangkulisse. Das Artwork zur Reihe ist gefällig, und das Cover
zeigt einige Details aus dem Hörspiel. Im Booklet gibt es Interessantes
über Freuds Arbeit zu lesen, nur bei der auf alt gemachten Schreibmaschinen-Typo
hat man des Gutes zuviel getan: der "Matrizen-Effekt" führt
zu einer schlechten Lesbarkeit im Innenteil. Mit "Das zweite Gesicht" präsentiert
STIL eine völlig neue Art von Krimihörspiel:
Fazit: Guter Auftakt zur neuen Hörspielreihe von STIL: kein Krimi im herkömmlichen Sinne, eher eine Mischung aus Krimi und psychologischem Hörspiel - Empfehlung!
Infos: http://www.stil.name |