Jörg Fischer Das Artefakt Szenische
Lesung |
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Sprecher: Inhalt: Kritik: Heimlich, still und leise hat die Schmiede yellow-king-productions ein Hörspiel, oder besser eine szenische Lesung der besonderen Art produziert und auf den Markt gebracht: "Das Artefakt" spielt in mehreren Zeitschienen (vier Stück an der Zahl) und erzählt eine fantastische Geschichte ganz im Stil von H. P. Lovecraft, in der belegbare historische Fakten zu einer unheimlichen Story verarbeitet wurden, die einem noch lange nachgeht. Die Geschichte spielt in Amberg, beginnt Ende des 19. Jahrhunderts und ist als eine Art Dokumentation verschiedener Protagonisten angelegt, die bis in die Siebzigerjahre des 20. Jahrhunderts hineinreicht. Eigentlich besteht das Ganze nur aus einer "Losen Dokumente-Sammlung", die in jeder Zeitebene verschiedene Protagonisten bereit hält, die ihre Erlebnisse zu Papier gebracht haben und hier nun vortragen. Es ist kein Hörspiel im engeren Sinn, sondern verknüpft verschiedene Ereignisse quer durch ein Jahrhundert, die zusammen ein großes Ganzes ergeben. Lovecraft hätte seine Freude an dieser Geschichte aus der Feder von Jörg Fischer, ganz bestimmt sogar. Ich habe "Das Artefakt" mehrmals gehört, so sehr hat mich die Story in ihren Bann gezogen, die ganz ohne Effekte ihren leisen subtilen Horror entwickelt. Es geht um ein ungewöhnliches, uraltes Artefakt, das mit unheimlichen Ereignissen rund um Amberg verknüpft ist, und das vor allem in den Wirren des Ersten Weltkriegs seine dunklen Schatten über die Stadt legt. Mysteriös ist die Aura der Geschichte, die durch die nüchternen Berichte der Protagonisten ans Ohr gebracht wird. Dadurch entsteht ein ganz eigenes Flair, ein Sog, der einen beim Zuhören packt und nicht mehr loslässt. Wer hier Action erwartet, ist falsch. Man muss sich auf "Das Artefakt" einlassen, dann wird man beim Hören mit einer faszinierenden Geschichte belohnt, die durchaus Gänsehaut zu bereiten versteht - bis zum letzten Satz... Die kleine Sprecherriege, bestehend aus Dominik Valentin Peter, Florian Wein, Frank Keiler, Gregor Schweitzer, Henrike Hahn und Werner Wilkening, ist exzellent gewählt und macht einen tollen Job - obwohl hier nicht wirklich agiert wird, sondern "nur" vorgetragen. Zur Produktion gehört auch eine
kleine, aber feine Klangkulisse, die gezielt und in kleinen Dosen
eingestreut wird. Fazit: Der
gelbe König spricht eine klare Empfehlung aus! Infos und Hörproben gibt es hier: Das Artefakt
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