Rita Falk Kaiserschmarrndrama |
|
Kritik: Ja, der Eberhofer, der hats leicht. Kein Mord weit und breit, alles ruhig. Da kann man auch mal auf der Arbeit ein ausgedehntes Nickerchen halten. Aaaber - der Eberhofer, der hats nicht leicht! Keineswegs! Denn der Bau des Doppelhauses, das er gemeinsam mit Susi und dem kleinen Paul auf der einen sowie dem Bruder Leopold samt Familie auf der anderen Seite beziehen soll/will/darf, steht an, und je näher das alles rückt, desto mulmiger wirds dem Eberhofer. Aber nicht nur das: er merkt als Letzter, dass sein geliebter Rückzugsort, der Schweinestall, abgerissen werden soll! Und das nur für die Garage vom Leopold! Nein, der Eberhofer hats eben doch nicht leicht... Da kommt ein Mordfall dann gerade recht: im Wald von Niederkaltenkirchen wird eine weibliche Leiche gefunden. Als sich herausstellt, dass die junge Frau sich beim Simmerl eingemietet und von dort aus Stripshows im Internet angeboten hatte, wird der Fall langsam pikant. Denn plötzlich schießen allerorts die bislang anonymen Kunden der Ermordeten wie Pilze aus dem Boden... Da heißt es mit Fingerspitzengefühl ermitteln! Doch dann taucht plötzlich eine weitere Leiche im Wald auf. Ein Trittbrettfahrer? Oder geht gar ein Serienmörder in Niederkaltenkirchen um? Mit "Kaiserschmarrndrama" geht die beliebte Reihe der Eberhofer-Krimis von Rita Falk nunmehr in die neunte Runde. Und es sei vorab gesagt: auch Fall Nummer neun ist wieder randvoll mit guter Unterhaltung. Ein knackiger Fall, das turbulente Privatleben der Eberhofer-Familie, viel Slapstick und Situationskomik - und mittendrin der Eberhofer Franz, der in all dem Trubel einen kühlen Kopf bewahren muss. Dabei bietet "Kaiserschmarrndrama" wieder viele Schmankerl: einen Hubschrauberflug, das Sondereinsatzkommando aus München, einen neugierigen "unterarbeiteten" Bürgermeister, der den Eberhofer nervt, die kochende Oma (samt Schnäppchenkauf im Möbelparadies), die schrulligen Bewohner von Niederkaltenkirchen und auch ein trauriges Ereignis (soviel zum KaiserschmarrnDRAMA). Christian Tramitz liest einmal mehr, und er macht das ober-mordsgaudi-prächtig. Jede Figur bekommt ihre eigene Stimme, sogar ein Telefonat mit einem Norddeutschen gerät ihm richtig klasse, und überhaupt - er erzählt die Geschichte so gut, dass man in diesem Fall tatsächlich sagen kann: die Lesung ist besser als das Buch. Und das ist längst nicht immer so. Das Hörbuch vom Audioverlag
kommt wie gewohnt in einer schönen Ausklappbox aus Pappe, ist diesmal
in quietschrosa durchgestylt und bringt im Inneren sogar ein
Kaiserschmarrn-Rezept mit - ob es gar das von der Eberhofer-Oma ist? ;-) Fazit: Der Eberhofer Franz in seinem neunten Einsatz: klasse Plot, kauzige Figuren, viel Situationskomik - die bayrische Krimi-Reihe hält ihr hohes Unterhaltungsniveau mit Leichtigkeit aufrecht - Hörtipp für Lokalkriminalisten!
Weitere Infos und Hörprobe: http://www.der-audio-verlag.de |