Umberto Eco Der Name der Rose Hörspiel |
|
Sprecher: Inhalt:
Im Jahre 1327 besucht der gelehrte Franziskanermönch und ehemalige Inquisitor William von Baskerville mit seinem jungen Novizen Adson von Melk in kirchenpolitischer Mission eine Benediktinerabtei in Norditalien. Sie sollen dort das Treffen einer Franziskaner-Delegation mit einer päpstlichen Gesandtschaft vorbereiten. Doch sie geraten in eine sich rasch ausweitende Serie von mysteriösen Morden, die William in Sherlock-Holmes-artiger Indiziensuche und Zeichendeutung aufzuklären vermag. Aber die Zeit arbeitet gegen sie: Kann William das blutige Geheimnis, das die Abtei umgibt, rechtzeitig lösen? Nicht von ungefähr kommt es, dass Umberto Ecos Hauptpersonen Namen tragen, die von Meisterschreiber Arthur Conan Doyle stammen könnten: William von Baskerville ("Der Hund von Baskerville") und sein getreuer Helfer Adson von Melk ("Watson") ermitteln in diesem mittelalterlichen Fall nämlich ganz in der Manier des Duos Holmes und Watson. Als seiner Zeit (im Jahre des Herrn 1986 ;-) ) der noch junge, aber trotzdem schon berühmte Roman von Umberto Eco als Hörspiel ausgestrahlt wurde, saß ich völlig gebannt am Radio, und deshalb war ich sehr neugierig, wie das Hörspiel heute, mit zeitlichem Abstand von 21 Jahren, auf mich wirken würde. Ergebnis: Was die drei Rundfunkanstalten damals unter der Regie von Otto Düben auf die Füße gestellt haben, wurde zu Recht schon bald ein echter Klassiker und ist auch heute noch toll anzuhören. Denn die Produktion ist von Kopf bis Fuß rund und stimmig, und hält sich - anders als die Verfilmung - sehr nah am Buch. Die Sprecherriege liest sich wie ein Who-is-who der Schauspielszene und lässt nichts zu wünschen übrig. Die Besetzungen sind derart perfekt, dass man sich beim Hören unweigerlich im Jahre des Herrn 1327 in besagter Cluniazenser-Abtei an den Hängen des Apennin wiederfindet. Stark und verstörend ist die Musik zum Hörspiel, die von einem der ganz Großen des Radiohörspiels stammt: Komponist Peter Zwetkoff (z.B. Hörspielfassung von "Herr der Ringe"). Gleichfalls gelungen ist die liebevoll in Szene gesetzte Geräuschkulisse. Großes Ohrkino! Wieso man uns im beiliegenden Booklet auf der "blauen Seite" schon vorab verrät, wer wann ermordet wird, ist unbegreiflich und ein kleines Ärgernis für den Hörer. Ich kann nur allen empfehlen, diese Seite vor dem Genuss des Hörspiels "weiträumig zu umfahren"! Das Hörspiel ist zur Zeit in einer limitierten Sonderfassung von 19,95 Euro erhältlich und liegt in einer ansprechenden Pappklappbox. Das mit reichlich Tracks (ca. alle fünf Minuten) ausgestattete Hörbuch bietet guten Hörkomfort.
Ein echter Klassiker - _muss_
man einfach gehört haben! Hörtipp! Weitere Informationen und Hörproben: http://www.hoerverlag.de |