Gerry Streberg

Die Earlam Chroniken (07): Zeichen

Krimi-Hörspiel
Ein Hörspiel nach Ideen von Jens Kauffmann und Florian Norbert Bischoff
Independent Standard
1 CD; ca. 51 Minuten


Produktion: Independent Standard, Jens Kauffmann
Regie: Jens Kauffmann
Musik: Steve van Velvet, Ilan Schulz

Sprecher:
Jan-Philipp Jarke, Jens Kauffmann, Diana Radnai, Simon Jäger, Martin Wehrmann, Marcantonio Moschettini, K. Dieter Klebsch, Helmut Krauss, Gertie Honeck, Rob Green u.a.

Inhalt:
London um 1930: Die Earlam Familie steht im Fadenkreuz eines Unbekannten. Zusammen mit ihrem Freund Chief Inspector Robert Anderson versuchen die Brüder geeignete Maßnahmen zu treffen, um sich selbst und ihre Lieben zu schützen. Doch ihre Ermittlungen scheinen fest gefahren: Ständig tauchen neue ungelöste Rätsel auf. Ihr Widersacher scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein.


Kritik:

Die Earlam-Chroniken gehen mit "Zeichen" in die siebte Runde. Zu Beginn des Hörspiels werden die vorherigen Ereignisse noch einmal kurz zusammengefasst. Da die Geschichte immer komplexer wird, fängt man die Hörer, die am Ende von Folge 6 mit Claires schockierender Entdeckung aus der spannenden Episode geworfen wurden, somit gleich wieder geschickt ein.

Nachdem Claire Earlam einen toten Fuchs in ihrem Bett vorgefunden hat, wird immer deutlicher, dass es jemand auf die gesamte Familie Earlam abgesehen hat und versucht, Angst bei Paul, Ethan und ihrer Mutter zu schüren. Aber wo laufen die Fäden zusammen? Während Paul tief in der Familienvergangenheit nach Gründen recherchiert, versucht Ethan die Ungereimtheiten von Pauls schrecklichem Unfall neu aufzurollen. Welches düstere Geheimnis umgibt die Earlams?

Die Stammsprecher der "Earlam-Chroniken" kennt man nun schon seit geraumer Zeit, und sie machen ihre Sache einmal mehr sehr gut. Vor allem Jan-Philipp Jarke als Paul und Jens Kauffmann als Ethan gefallen von Folge zu Folge immer besser. Mit Gertie Honeck, Helmut Krauss, Martin Wehrmann und K. Dieter Klebsch verfügt die Serie auch über einige bekannte Größen im Hörspielsektor, und insgesamt ergibt sich ein harmonisches Sprecherbild.

Die Folge wird untermalt von variantenreichen kleinen Kompositionen, die für viel Atmosphäre sorgen und das Geschehen mal mit melancholischen Klavier- und Streicherklängen, mal mit wuchtigen "Orchestrierungen" unterstreichen.

Auch die Geräuschkulisse ist stimmig - von nächtlichem Grillengezirpe über Holzbohlenknarzen bis hin zum zeitgemäßen Uhrenticken. Zusätzlich wird erneut mit inhaltlichen Komponenten (das neue Trainingsgerät) für noch mehr Zeitkolorit gesorgt.

Einziger Wermutstropfen in der ansonsten guten Produktion ist wie in Folge 6 das Lektorat. Zu viele (Wort-)Wiederholungen trüben den Hörspaß leider immer wieder. (Beispiel: "Wie sollten wir denn ahnen, dass du dich in unserem Garten herumschleichst." - "Vielleicht verrätst du mir jetzt, warum ihr beiden im Garten herumschleicht?") Es wäre schön, den kommenden Manuskripten noch einen Korrekturlauf mehr zu gönnen, um so diese tolle Serie zu perfektionieren.

Die Bookletillustrationen sind - passend zum düsteren Inhalt - ebenfalls düster gehalten, und auf dem Cover findet sich das alte Tagebuch von Richard Earlam, das im Hörspiel eine Rolle spielt.

Achtung: auch diese Folge endet wieder ohne richtigen Schluss und wird fortgesetzt mit Folge 8, "Serpent Island".

VÖ: 14. Juni 2013


Fazit:

Es geht spannend weiter bei den Earlams - dranbleiben!!

Weitere Infos und Download: http://www.earlamchroniken.de